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Nennenswerte vertikale Gradienten treten in den höheren
Breiten erst unterhalb einer 100 ... 150 m mächtigen
Oberschicht auf. Da angenommen werden kann, daß die Auf-
triebsprozesse hauptsächlich innerhalb dieser Schicht
stattfinden, können die Vertikalbewegungen keine starken
horizontalen Gegensätze in der oberflächennahen Tempera-
tur- und Salzgehaltsverteilung erzeugen (vgl. Mittel-
staedt, 1972).
Weiter im Süden (südlich von Cap Blanc, 21° N) befindet sich
das Reservoir des Auftriebswassers in ungefähr den gleichen
Tiefen wie im Norden. Jedoch ist dieses Wasser deutlich küh-
ler (und im allgemeinen salzärmer) als das Wasser der ozeani-
schen Deckschicht darüber. Dies liegt an der allgemeinen groß-
räumigen meridionalen Aufwölbung der thermohalinen Schichtung
in Verbindung mit einer Zunahme des vertikalen Gradienten in
den niedrigeren Breiten (vgl. Mittelstaedt, 1974). So liegt
z.B, die 15°-Isotherme entlang der marokkanischen Küste in
einer Tiefe von etwa 200 m, während sie im Süden (vor Maure-
tanien) auf 50 ‚.., 100 m Tiefe ansteigt,
Wenn auch die zunehmende Schichtung die vertikale Mächtig-
keit der Auftriebszirkulation im Süden etwas verringert, so
wird doch deutlich, daß unter diesen Bedingungen der Auftrieb
in den niedrigeren Breiten eine stärkere Wirkung in der Tem-
peratur und im Salzgehalt an der Oberfläche zeigen kann als
im Norden.
Das hervortretende Merkmal in der Temperatur- und insbeson-
dere in der Salzgehaltsverteilung in größeren Tiefen ist der
Ausstrom des Mittelmeerwassers,
Ein Teil dieses salzreichen Wassers breitet sich
nach Süden entlang des westafrikanischen Kontinentalabhangs
in der Tiefe von etwa 1250 m aus. Auf dem Weg nach Süden
vermischt es sich mit den umgebenden Wassermassen, Doch tre-
ten auch im Auftriebsgebiet südlich von 20° N noch deutlich
Beimengungen des Mittelmeerwassers auf (Meincke et al., 1975).