EINLEITUNG (Koltermann, Prahm, Kautsky)
Der vorliegende Band enthält die hydrographischen und
radiologischen Meßergebnisse, die auf den "Meteor"-Fahrten
Nr. 3, 15, 21, 29 und 33 gewonnen wurden, Die
Untersuchungen standen im Zusammenhang mit der Frage
nach der Möglichkeit der Versenkung von radioaktivem
Abfall im Meer,
Ein Meeresgebiet, in das verpackte radioaktive Abfälle
zur Lagerung eingebracht werden, sollte - aus hydro-
graphischer Sicht - so beschaffen sein, daß die radio-
aktiven Stoffe mit großer Wahrscheinlichkeit am Meeres-
boden oder zumindest in Bodennähe verbleiben, auch wenn
ein Versenkungsbehälter undicht wird, Daher sollte der
für die Versenkung vorgesehene Meeresraum möglichst ein
abgeschlossenes Tiefseebecken sein, das einen geringen
vertikalen Austausch aufweist und von großräumigen
Transportvorgängen ausgeschlossen ist; auch sollten im
Bodenwasser die Strömungen nur schwach sein,
Die Internationale Atomenergie Organisation (IAEO)
verlangt für das "Übereinkommen zur Verhütung der Meeres-
verschmutzung durch Einbringen von Abfällen und anderen
Sachen” (London-Konvention) bezüglich der Lagerung ver-
packten radioaktiven Mülls im Meer eine Mindestwasser-
tiefe von 4000 m. Darüber hinaus soll das vorgesehene
Seegebiet frei sein von Seekabeln und nicht einer ander-
weitigen Nutzung durch den Menschen unterliegen. Wenn
zu diesen Bedingungen noch die wirtschaftlichen Gesichts-
punkte hinzukommen, daß ein solches Seegebiet nicht zu
küstenfern aber doch außerhalb der Küstenschelfgebiete
gelegen sein soll, so dürfte im europäischen Bereich am
ehesten das Iberische Tiefseebecken
diesen Anforderungen genügen und in ihm vor allem die