MEERESKUNDE
Die Schwerpunkte der meereskundlichen
Arbeiten lagen 1997 in der Wahrnehmung der
meereskundlichen Dienste und der Aufgaben
zum Schutz der Meeresumwelt.
Die Neukonzeption des Bund/Länder-Meß-
programms für die Meeresumwelt von Nord-
und Ostsee (BLMP) wurde 1997 abgeschlossen
und durch die Umweltminister Norddeutschlands
und den Bund in Kraft gesetzt.
Erstmals beauftragte das BSH das Institut
für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) im Rah
men einer Verwaltungsvereinbarung zusätzlich
zur chemischen und physikalischen auch mit der
biologischen Überwachung der Ostsee. Diese
Überwachungsaktivitäten erfolgen abgestimmt
mit dem BLMP und den Vorgaben des internatio
nalen Übereinkommens über den Schutz der
Meeresumwelt des Ostseegebietes (Helsinki-
Übereinkommen).
Das BSH ergriff die Initiative, möglichst viele
meeresbezogene Aktivitäten und Veranstaltun
gen für das Jahr 1998, das von den Vereinten Na
tionen zum Internationalen Jahr des Ozeans er
klärt worden war, in Deutschland anzuregen und
zu koordinieren.
Meereskundliche Dienste
Die meereskundlichen Dienste umfassen im
wesentlichen die Wasserstandsvorhersagen für
die deutschen Küsten von Nord- und Ostsee, die
vielfältigen Produkte des Eisdienstes, die erdma
gnetischen Kennziffern sowie die wöchentlichen
Oberflächentemperaturkarten für Nord- und Ost
see. Grundlagen für die meeereskundlichen
Dienste sind Daten aus dem marinen Umwelt-
überwachungs-Meßnetz in Nord- und Ostsee
(MARNET), von Satelliten, eigene Daten und
Fremddaten aus dem GTS sowie Modelldaten.
Schwerpunkt im Jahr 1997 war eine noch
stärkere Orientierung der Dienstleistungen an
den Kundeninteressen und eine deutliche Ver
besserung der Produkte unter Einbeziehung der
elektronischen Kommunikationswege.
Eisdienst
Der Winter 1996/97 verursachte in den deut
schen Küstengebieten nach Länge und Umfang
der Vereisung eine mäßige Eissaison. Die flä
chenbezogene Eisvolumensumme, eine Maßzahl
für die Bewertung des Winters im Hinblick auf den
Umfang und die Stärke der Eisbedeckung sowie
auf die Dauer des Eisvorkommens, ergab für die
Eissaison 1996/97 einen mäßigen Eiswinter. In
der nach fallender Reihe der Eisvolumensumme
angeordneten Winter des 101jährigen Zeitraumes
1897 bis 1996 nimmt der Eiswinter 1996
an der Nordseeküste den 28. Rang ein. An der
Ostseeküste belegt er den 31. Rang.
Eine kurze Frostperiode Mitte Dezember
1996 führte in den inneren Boddengewässern der
Küste Vorpommerns örtlich zu einer geringfügi
gen Eisbildung. Eine zweite, sehr intensive Frost
periode dauerte vom 20. Dezember 1996 bis
12. Januar 1997. Es herrschte durchweg Dauer-