125 Jahre maritime Dienste in Deutschland
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Mit der Seewarte
fing es an
Die Gründung der Norddeutschen Seewarte in Hamburg am 1.1.1868
markiert den Beginn der maritim-wissenschaftlichen Dienste in Deutsch-
land. Gründer war Wilhelm von Freeden, der Unterstützung und Förde-
rung von den Handelskammern Hamburgs und Bremens sowie von 28
deutschen Reedereien erhielt. Ziel war die Sicherung und Abkürzung der
ozeanischen Seewege durch Auswertung von Beobachtungen deut-
scher Schiffsoffiziere über Strömungen, Gezeiten, meteorologische Er-
scheinungen und Kompaßmißweisungen. Das Ergebnis dieser Auswer-
tungen waren Segelanweisungen, die den Schiffen kürzere Reisezeiten
JInd damit geringere Kosten ermöglichten.
1875 wurde das Institut durch Reichsgesetz zur Deutschen Seewarte. Erster
Direktor wurde Georg von Neumayer. Die Seewarte war äußerst erfolg-
reich und erreichte bald eine führende Stellung sowohl in der Nautik als
auch in der maritimen Meteorologie und der Meereskunde.
Das Ende des Zweiten Weltkriegs markiert auch das bauliche und organi-
satorische Ende der Deutschen Seewarte. Die meereskundlichen und
nautisch-technischen Aufgaben übernahm das 1945 neu gegründete
Deutsche Hydrographische Institut, die meteorologischen Tätigkeiten gin-
gen an das Meteorologische Amt für Nordwestdeutschland, das heutige
Seewetteramt. Für das DHI kamen neue Aufgaben wie die Seevermes-
sung, die Herausgabe von Seekarten und Seebüchern, später auch
Aufgaben im Bereich des Meeresumweltschutzes hinzu. 1990 wurde das
DHI mit dem Bundesamt für Schiffsvermessung zum Bundesamt für See-
schiffahrt und Hydrographie zusammengelegt.
Über die fachlichen Aufgaben informieren die Tafeln und Objekte in den
Stockwerken 2-6. Weitere Bereiche, die dort nicht näher dargestellt wer
den, sind aus der Zentralabteilung des Hauses:
Bibliothek /Dokumentation
Die Bibliothek im BSH ist die für alle Interessenten zugängliche zentrale
maritime Fachbibliothek der Bundesrepublik Deutschland. Sie verfügt
über ca. 130000 Bände und 1600 laufende Zeitschriften und Serien.
Informationstechnik
Die zentralen informationstechnischen Einrichtungen des BSH entspre-
chen in ihrer Leistungsfähigkeit denen einer Universität, Sie werden auch
von weiteren Dienststellen der Bundesverkehrsverwaltung genutzt.
Rechtsangelegenheiten, Schiffahrtsförderung
Schwerpunkte der Tätigkeiten sind die Erteilung von Genehmigungen für
die Durchführung von Forschungshandlungen und die Verlegung von
Transitrohrleitungen im deutschen Festlandsockel, die Verfolgung und
Ahndung von Ordnungswidrigkeitenverstößen gegen meeresbezogene
Umweltvorschriften, die Ausstellung von Olhaftungsbescheinigungen
und die Gewährung finanzieller Beihilfen für die deutsche Seeschiffahrt.