Skip to main content

Full text: Jahresbericht 1946

57 
3. Bücherei 
Zu Beginn des Jahres 1946 befand sich die Bücherei der Deutschen Seewarte 
zum Teil im Ziviljustizgebäude, zum Teil in den Kelleräumen des Neubaues 
der ehemaligen Deutschen Seewarte. Der reichliche Schneefall des Winters 
hatte erhebliche Wassereinbrüche und damit die Gefahr des Verlustes der am 
Stintfang untergebrachten Bücher zur Folge. Die Bücher konnten im Hoch 
bunker auf dem Heiligengeistfeld untergebracht werden; der Umzug fand im 
April und Mai 1946 statt. Die zum Teil übel mitgenommenen Bücher wurden 
gesichtet und nach Abteilungen geordnet Die Ordnung innerhalb der Ab 
teilungen ist für die Abteilungen Astronomie, Geographie, Schiffbau, Ver 
schiedenes noch nicht abgeschlossen. Soweit sich bisher übersehen ließ, gingen 
vor allem aus diesen Abteilungen auch Bücher verloren; der Verlust während 
des Krieges und danach kann überschlägig auf etwa 10 Prozent des Bestandes 
geschätzt werden. 
Der Leihverkehr der Bücherei läuft zur Zeit bereits wieder in erheblichem 
Umfange; auch die Benutzung an Ort und Stelle ist trotz der sehr beschränkten 
Räume und Arbeitsplätze lebhaft im Gange. Die Bücherei wurde von national 
sozialistischem und militaristischem Schrifttum gesäubert. 
Die Verwaltung der Bücherei erfolgt gemeinsam durch das Deutsche Hydro 
graphische Institut und das Meteorologische Amt. für Nordwestdeutschland. 
Die Herausgabe der Zeitschriften der früheren Deutschen Seewarte wurde 
schon vor der Kapitulation nicht weitergeführt. Das Deutsche Hydrographische 
Institut plant nun die Herausgabe einer wissenschaftlichen Zeitschrift nautisch 
hydrographischen Inhalts, wofür verschiedene Vorarbeiten geleistet wurden. 
Solange eine Veröffentlichung durch Druck nicht möglich ist, werden wissen 
schaftliche Arbeiten durch Vervielfältigungen in beschränkter Anzahl mit der 
Schreibmaschine oder auf andere Weise hergestellt. Die Zusammenstellung 
zahlreicher solcher unveröffentlichter Arbeiten nimmt einen erheblichen Teil 
der Tätigkeit des Personals der Bücherei in Anspruch, vor allem, da die 
Reproduktion der beigegebenen Abbildungen, Karten und Tabellen in der er 
wähnten behelfsmäßigen Art erhebliche Schwierigkeiten macht. Im Berichts 
jahr konnten 30 Arbeiten abgeliefert werden. Eine Reihe weiterer Arbeiten 
befindet sich laufend in Vorbereitung. 
Der Bezug von neuen Büchern und Zeitschriften kommt langsam wieder in 
Gang, stößt aber zum Teil auf erhebliche Schwierigkeiten. Dies gilt vor allem 
auch von der Beschaffung solcher Literatur, die von Vorgesetzten Kontroll- 
offizieren der Besatzungsmacht gewünscht wird, und die für den Austausch 
sehr wichtig ist. 
Die geringen Restbestände der Bücherei des ehemaligen Marineobserva 
toriums werden mit denjenigen der Bücherei der ehemaligen Deutschen See 
warte vereinigt werden und damit einen Bestandteil der Gesamtbücherei 
bilden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.