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IV. Bericht der Sektionen 
1. SEKTION I 
ABTEILUNG A: Seekartenwerk 
1. Allgemeines 
Bei der Kapitulation im Mai 1945 befand sich das Deutsche Seekartenwerk 
in Kaufbeuren/Allgäu, wohin es während des Krieges von Berlin verlegt worden 
war. Da Aufgaben zunächst nicht Vorlagen und ein Teil der Belegschaft in 
Kriegsgefangenschaft kam, ruhte die Arbeit, von Aufräumungsarbeiten abge 
sehen, bis Ende Juni. Unter der Leitung von Lt. Cdr. Deery (U.S.N.) und Lt. 
Hildreth (RN.), die von der Alliierten Militärregierung als Kontrolloffiziere ein 
gesetzt waren, nahm das Seekartenwerk im Juli seine Tätigkeit wieder aut, 
nachdem die in Kriegsgefangenschaft befindlichen Angehörigen des Seekarten 
werkes nahezu vollzählig zurückgekehrt waren. Während zunächst nur vom 
Deutschen Minenräumdienst größere Bestellungen auf Seekartenlieferung ein 
gingen, schlossen sich später auch andere Besteller aus Kreisen der deutschen 
Fischerei und Küstenschiffahrt sowie der ausländischen Schiffahrt an. Nach 
Gründung des Deutschen Hydrographischen Institutes wurde das Seekarten 
werk in das Institut eingegliedert und auf Weisung des Managers am 4. Mai 1946 
von Kaufbeuren nach Hamburg überführt, wo es am 8. Mai eintraf. Da die für 
die endgültige Übernahme des Seekartenwerkes in Tollerort vorgesehenen 
Räume noch nicht fertiggestellt waren, konnte der Betrieb in Hamburg zunächst 
nur provisorisch weitergeführt werden. 
Es arbeiten zur Zeit: 
die Kartographie und Lithographie im Hause Rothenbaumchaussee 160/162, 
Photographie und Steindruckerei in den Räumen der Hauptvermessungs 
abteilung VI, Moorweidenstraße 14, 
Buchdruckerei und Buchbinderei in Tollerort, 
die Kupferstecherei, Kupferdruckerei und Galvanoplastik können erst nach 
Fertigstellung der Räume in Tollerort Weiterarbeiten. 
2. Kartographie 
Nach den vom Manager gegebenen Richtlinien erstrecken sich die Arbeiten 
der Kartographie zur Zeit auf folgende Gebiete: Ostsee, Ostseezugänge, Nordsee 
einschl. Nordansteuerung des Kanals bis zur Linie Ostende — South Foreland, 
Ostküste Englands und Schottlands, Nordküste Schottlands bis Kap Wrath -— 
Orkney-Inseln, Shetlands, Island einschließlich — auf dem 67. Grad Nordbreite 
nach Westen bis zur Ostküste Grönlands, gesamte norwegische Küste bis 
30 Grad Ostlänge einschließlich Spitzbergen, Jan Mayen, Bäreninsel. 
Die von der Kartographie herausgegebenen Karten haben folgende Maßstäbe: 
Welt- und Ozeankarten 1 : 4 Millionen bis 1 : 80 Millionen, 
Übersichtskarten 1 : 1 Million bis 1 : 4 Millionen, 
Segelkarten 1 : 250 000 bis 1 : 1 Million, 
Küstenkarten 1 : 50 000 bis 1 : 250 000, 
Sonderkarten größer als 1 : 50 000.