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Abschieäsansprache dea Altpräsidenten
wird. Sehr erfreut, Herr Minister, hin ich ebenfalls* daß Sie die Stellung
des Instituts im Rahmen seiner wissenschaftlichen. Arbeiten im In- und Aus
lände treffend charakterisiert haben. Sie haben damit eine 2,Saite ange
schlagen, deren Ion nicht überhört werden darf, nämlich die der Wissen
schaft. Wenn, in diesem Hause die wissenschaftliche Arbeit neben der prak
tischen Tätigkeit dank Ihrem Verständnis gepflegt werden konnte, so- ist das
nicht mehr als recht und billig, denn die Wissenschaft liefert auf den
vielen hier bearbeiteten Gebieten» die sich von der Geologie über die Geo
däsie, die Geophysik bis zur Astronomie erstrecken, die Erkenntnisse, die
morgen in der Praxis angewandt werden müssen.
Mit Genugtuung konnten wir ferner feststellen, daß bei dieser wissenschaft
lichen Arbeit dem Institut Rat und Hilfe von deutschen wissenschaftlichen
Einrichtungen zuteil wurde bezw. harmonische Zusammenarbeit mit diesen zu
guten Ergebnissen führte. Das trifft -sowohl für die Hochschulen zu, von
denen einige uns besonders eng verbundene Vertreter unter uns weilen, als
auch für die Deutsche Wissenschaftliche Kommission für Mseresforsefaung beim
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Porsten. In besonderem
Maße ist jedoch an dieser Stelle die Deutsche Forschungsgemeinschaft zu
nennen, .die unserer Arbeit Anerkennung zollte, indem sie uns moralisch und
materiell bei größeren Programmen, wie z.B* der Durchführung des Internatio-'
nalen Geophysikalischen Jahres, unterstützte und indem sie die von uns über
die Abteilung Seeverkehr eingeredchten Forschungsvorhaben begutachtete und
damit die Mittelzuweisung für spezielle Vorhaben ermöglichte. Diesen Institu
tionen, ihren Leitern und unseren Kollegen gebührt mein herzlicher Dank, an
den sich die Bitte schließt, diese Zusammenarbeit auch in Zukunft so erfolg
reich zu gestalten wie bisher.
In diesem Zusammenhang dürfen auch die internationalen wissenschaftlichen
Gremien nicht vergessen werden, die uns sehr bald nach 1945 ihre Tore öffne
ten, uns ohne Vorbehalt aufnahmen und die Arbeiten des Instituts anerkannten.
Hier waren es, besonders die Kollegen aus den nordischen ländern, welche die
anfangs aus verständlichen Gründen noch versperrten Wege freimachten.
Ich bin dankbar, daß ich auch, in Zukunft, gestützt durch Ihr Vertrauen, die
Interessen des Bundesverkehrsministeriums auf diesem Gebiete vertreten darf»
Wenn also heute das Deutsche Hydrographische Institut im In- und Auslande
einen geachteten Platz einnimmt, so darf wohl ohne Überheblichkeit gesagt,
werden, daß dieser Platz durch ehrliche, anständige. Arbeit erworben werden
konnte, eine Leistung, die nur durch die Gesamtheit aller Mitglieder des In
stituts, gleich ob Beamter, Angestellter oder Arbeiter, gleichgültig ob in
der Werkstatt, im Zeichensaal, in der Druckerei, an Bord der Schiffe, im
Labor oder am Schreibtisch bezw, an der Rechenmaschine, zustande kam. Nur
durch ein vernünftiges Zusammenspiel aller Kräfte und durch immer wieder be-