Geophysik und Astronomie
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welcher der tote Gang der Spindel zum Naehführen des Plattenwagens kontrol
liert werden kann, ohne daß es notwendig ist, die Spindel auszuhauen. Die
Arbeiten am automatischen Programmsteuergerät für das P.Z.R. wurden fortge
setzt .
Die Ergebnisse der Breitenbestimmungen wurden, wie schon im Vorjahr, mo
natsweise kurzfristig dem Zentralbüro des Service Rapide des Datitudes mit
geteilt.
Der Sternwarte Hamburg-Bergedorf wurden die Ergebnisse der Zeitbestimmun
gen zur Verfügung gestellt. Die Örter der am dortigen Meridiankreis beobach
teten Programmsterne des P.Z.R. liegen nunmehr vorläufig reduziert vor. Sie
stehen noch im System des alten Eundamentalkatalogs FK3. In den Differenzen
der Bergedorfer und der eigenen Rektaszensionen, die durch innere Ausglei
chung der P.Z.R.-Beobachtungen abgeleitet worden sind, spiegeln sich die sy
stematischen UnterschiedeЛ aa zwischen dem verbesserten Eundamentalkatalog
FK4 und dem FK3 bemerkenswert gut wider.
Die laufenden Arbeiten mit dem Ziel, die Örter und Eigenbewegungen des
P.Z.R.-Katalogs zu gegebener Zeit weiter zu verbessern, wurden fortgesetzt:
Aus den Beobachtungen 1951.5 bis 1953.5 wurden individuelle Korrektionen der
Sternörter, bezogen auf die Gruppenschwerpunkte, abgeleitet. Die Fehlerglei
chungen zur Bestimmung der Gruppenkorrektionen wurden aufgestellt und zur
Auswertung an das Referat Rechenanlage gegeben. Es sind vier Hormalgleichungs-
systeme zu je 85 Unbekannten aufzulösen.
Die Veränderung der Sternörter infolge der Präzession macht es erforder
lich, im Jahre 1970 das P.Z.R.-Programm zu revidieren. 16 der insgesamt 119
Programmsterne sollen dann durch andere ersetzt werden. Das neue Programm
wird bis 1983 verwendbar sein. Die 16 neuen Sterne werden von 1964 an zu
sätzlich mitbeobachtet werden, um bis 1970 gute Örter und Eigenbewegungen
dieser Sterne zur Verfügung zu haben. Pür den gleichen Zeitraum 1964 - 1970
wurden ihre mittleren Örter und ihre zur Reduktion der Beobachtungen auf der
elektronischen Rechenmaschine benötigten Parameter berechnet.
Die Ergebnisse der Ausmessungen von etwa 2 000 Sternbeobachtungen am P.Z.R.
wurden nach entsprechender Bearbeitung zu einer Untersuchung des P.Z.R.-Ob
jektivs auf Verzeichnungs- und Farbfehler verwendet. Der Abbildungsmaßstab
des Objektivs scheint trotz Verwendung nicht sensibilisierter Platten vom
Sternspektrum abhängig zu sein, wenn auch nur in sehr geringem Maße. Um zu
sicheren Aussagen zu kommen, sollen die Untersuchungen fortgesetzt werden.
Verzeichnungsfehler, welche die Beobachtungsresultate beeinflussen würden,
hat das Objektiv offensichtlich nicht.