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GEOPHYSIK DOT) ASTRONOMIE
1. Gezeiten
a) laufende Arbeiten und Veröffentlichungen - Die "Gezeitentafeln für
das Jahr 1964", Band I: Europäische Gewässer, Band II: Atlantischer und In
discher Ozean, erschienen im August und September 1963 im gleichen Umfang
wie der vorige Jahrgang. Die Kalender der "Hoch- und Niedrigwasserzeiten für
die Deutsche Bucht und deren Flußgebiete, 1964", Gesamtausgabe und vier Teil
ausgaben, kamen im November 1963 heraus. Etwa 50 PrivatYerlage erwarben das
Recht, -Gezeitenvorausberechnungen in Tageszeitungen und Kalendern abzudrucken.
Die Druckvorlagen für die Gezeitentafeln 1965 waren am Jahresende zu einem
Drittel fertiggestellt.
Für die Pegel Ostfrieslands und an der Weser sind die nonharmonischen Ge
zeitengrundwerte neu bestimmt worden. Aus ihnen ergeben sich die im Teil II
der Gezeitentafeln verzeichneten Gezeitenunterschiede. Die wasserbaulich in
teressanten Änderungen, denen die Gezeiten der Eidermündung 1943- his 1962
unterworfen waren, wurden an Hand der jährlichen Grundwerte ermittelt. Ins
gesamt sind 260 Jahresreihen beobachteter Hoch- und Niedrigwasserhöhen oder
-intervalle bearbeitet und aus 114 dieser Reihen die halbmonatlichen Ungleich
heiten durch Fourier-Analyse ermittelt worden.
Die Beobachtungen der Hoch- und Niedrigwasser 1942 bis I960 von Büsum
wurden für eine harmonische Darstellung der Ungleichheiten aufbereitet, die
künftig den Vorausberechnungen zugrunde gelegt wird.
Mit der Gezeitenrechenmaschine II wurden ausländische Aufträge (vorwie
gend Berechnungen von stündlichen Wasserständen und Gezeitenströmen), die
Gezeitenvorausberechnung für Eka-terinskaja 1965 und Vorausberechnungen astro
nomischer Schwerestörungen ausgeführt.
Die Wasser- und Schiffahrts-,' Wasserwirtschafts- und Hafenverwaltungen
des deutschen Küstengebietes stellten wie bisher ihre Wasserstands- und Strom
beobachtungen nach Bedarf zur Verfügung. Von rund 80 Pegeln des Küstengebie
tes wurden die Hoch- und Uiedrigwasserbeobachtungen gesammelt, meist in Form
von Wasserstandslisten; von 5 Pegeln der Nordfriesischen Küste wurden die
AufZeichnungen gemeinsam mit den Aufsichtsbehörden laufend ausgewertet. Der
mittlere Wasserstand von Cuxhaven wurde aus den Ablesumgen stündlicher Was
serstände bestimmt.
Zahlreiche Gutachten und Auskünfte waren an Schiffahrtskreise, Seeämter,
Gerichte und Privatpersonen zu erteilen.