Meereskunde
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Flachseestrommesser). Das Ziel ist ein photoelektrisch.es Ahtastgerät, dessen
Impulse direkt auf den vorhandenen Kartenlocher gegeben werden. Dabei sollen
die Umbaukosten der vorhandenen Strommesser niedrig gehalten werden, da nur
ein Austausch der bisher eingebauten Kompaß- und Zählscheiben vorgesehen ist.
Die Umsetzung von der Binär-Kode in Stromrichtungen und Umdrehungszahlen soll,
ebenso wie die rechnerische Weiterverarbeitung der Beobachtungen durch die
im DHI vorhandene IBM 1620 erfolgen.
Pur einen neu zu entwickelnden kugelförmigen, fernregistrierenden Dauer
strommesser wurden Widerstands- und Schwerpunktsberechnungen durchgeführt.
Zwei neue Salinometer (nach Hamon-Brown), davon eines mit erweitertem
Meßbereich, das auch für Ostseewasserpro.ben geeignet ist, trafen im Laufe
des Berichtsjahres ein. Sie wurden im Labor eingehend geprüft; die Meßergeb
nisse wurden mit denen eines Salinometers vom britischen Typ (nach Cox) -
einer Leihgabe der Deutschen Forschungsgemeinschaft - verglichen. Hohe Meß
empfindlichkeit und Stabilität waren bei beiden Typen gleich gut. Die End
ergebnisse zeigten zwar zum Teil Abweichungen, die aber nur auf Unterschie
de in den benutzten Umrechnungstabellen zurückzuführen sein dürften.
4. Chemie und Radioaktivität des Meerwassers
Im Berichtsjahr wurde der Salzgehalt von etwa 10 000 Wasserproben be
stimmt, die von Feuer-, Handels- und'Forschungsschiffen und von der Biolo
gischen Anstalt Helgoland gesammelt worden waren. Die Arbeiten wurden zum
Teil mit studentischen Hilfskräften ausgeführt. Die wissenschaftlichen Ar
beiten im meereskundlich-chemischen Laboratorium betrafen die analytische
Erfassung der im Meerwasser gelösten organischen und anorganischen Komponen
ten. Das Schwergewicht der Forschungsarbeit lag auf anorganisch-analytischem
Gebiet. Da die kontinuierliche Registrierung von Meßwerten gegenüber der
Punktmessung erhebliche Vorteile bietet, wurde eine Analysenapparatur ent
wickelt, welche die kontinuierliche quantitative Analyse aller im obenflä
chennahen Meerwasser gelösten Substanzen ermöglicht, die auf phötometrischem
(kolorimetrischem) Wege bestimmbar sind. Eine speziell zur kontinuierlichen
Bestimmung des im Meerwasser gelösten anorganischen Phosphats gebaute Appa
ratur wurde auf einer Forschungsfahrt des FFS "Anton Dohm" im Rahmen des
11 1
diesjährigen ICUAF ‘-Programms in der Irminger See mit Erfolg eingesetzt.
Eine Beschreibung von Methode und Apparatur steht vor der Veröffentlichung.
Eine weitere Abhandlung, in der die Ergebnisse der Messungen in der Irminger
11) ICUAF = International Commission for the Uorth-West Atlantic Fisheries.