Jahresbericht Kr. 18/1963
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Zur Schiffsortsbestimmung bei der Vermessungsaufgabe "Amrumbahk" (K32)
und im weitaus überwiegenden Maße auch bei den Vermessungsaufgaben "Seege
biet vor Wangerooge" (F7 und zu N9) und "Seegebiet der Kordergründe und der
Wesermündung" (K8, westl. Teil) wurde das Decca-Kavigator-Verfahren benutzt.
Dabei wurde mit je einer Hyperbelschar der deutschen und der dänischen Decca-
Kette und dementsprechend mit zwei Decca-Navigator-Empfangsanlagen gearbei
tet. Ein großer Teil der Schiffsorte im Vermessungsgebiet "Seegebiet der
Kieler Förde"(08) wurde mit Hilfe von Decca-Hyperbeln der dänischen Kette
gemessen. Im Eahmen der Vermessungsaufgabe "See- und Wattengebiet der Mel-
dorfer Bucht" (H17) wurde die Anwendung der elektronischen Entfernungsmeß
anlage Tellurometer-Hydrodist für die Ortsbestimmung in der Küstenvermessung
erprobt. Der Versuch ergab, daß dieses Verfahren für die speziellen Arbeiten
der Seevermessung im Wattengebiet des deutschen Küstengebiets grundsätzlich
geeignet ist. Durch die Möglichkeit, auch Tage mit schlechten Sichtverhält
nissen für die Vermessung auszunutzen, konnte die Gesamtdauer für die Er
ledigung der Vermessungsaufgabe erheblich verkürzt werden.
Insgesamt wurden in den heimischen Gewässern der Kord- und Ostsee 6 160 sm
lotprofile gegenüber 4 518 sm im Vorjahr abgelaufen. Auf den ständigen An-
und Abmarschwegen in die jeweiligen Arbeitsgebiete legten die Vermessungs
schiffe einschließlich der alle zwei Monate notwendigen Fahrten zum Entmag
netisieren 7 065 sm gegenüber 3 937 sm im Jahre 1962 zurück. Das Verhältnis
der Gesamtlänge der Lotprofile zur Gesamtlänge der An- und Abmarschwege ist
in diesem Berichtsjahr wegen der Lage der Vermessungsgebiete zu den Einsatz
häfen ungünstiger als im Jahre 1962 und entspricht etwa dem Verhältnis in
der Vermessungsperiode 1961.
Das Vermessungs- und Forschungsschiff "Gauß" unternahm 7 Forschungs- und
Versuchsfahrten in der Kord- und Ostsee (vgl, Seite 39) für meereskundliche,
geophysikalische, geologische, radiologische und funktechnische Untersuchun
gen sowie zur Durchführung von Baumusterprüfungen von Ortungsfunkanlagen.
Dabei legte "Gauß" eine Distanz von 12 720 sm zurück. Auf einer dieser Fahr
ten konnten in der Kordsee 1 726 sm auswertbare Lotprofile gewonnen werden.
Das Vermessungsschiff"Süderoog" führte neben seiner Vermessungstätigkeit
eine Fahrt von 497 sm in der Kordsee für radiologische Untersuchungen des
Meerwassers und des Meeresbodens durch. Dem gleichen Zweck diente je eine
Fahrt des Vermessungs- und Wracksuchschiffes "Atair" in der Kord- und in der
Ostsee mit einer Distanz von insgesamt 299 sm (vgl. Seite'39 ). Das Vermes
sungsschiff "Huden" lief kurz nach Beendigung der Vermessungsperiode nach
Sylt aus, um die Arbeiten der Abteilung Meereskunde und der Versuchswerk
statt bei der Wiederherstellung eines Wellenpegels vor Sylt zu unterstützen.
Die Wracksuchtätigkeit der beiden Vermessungs- und Wracksuchschiffe