Jahresbericht Nr. 23/1968
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Als Ersatz für drei ausgeschiedene Referatsangehörige wurden drei
nautische Mitarbeiter eingestellt, im gesamten Instrumentenprüfdienst aus
gebildet und auf die "Große Prüfung im Kompaßwesen" vorbereitet.
Um den Erfordernissen der Schiffahrt zu entsprechen, mußte der Prüf
dienst zeitweilig außerhalb der Dienststunden sowie auch an Sonnabenden
und Sonntagen durchgeführt werden.
Im Berichtsjahr wurden von den Prüfstellen in Hamburg und von den
Außenäienststellen
58.415 Prüfungen an Band und
2.268 Prüfungen an Bord
vorgenommen. Dies bedeutet bei den Prüfungen an Land gegenüber dem Jahre
1967 eine Zunahme von 16,5$; die Anzahl der Prüfungen an Bord blieb nahe
zu unverändert.
Eine Statistik über die gesamte Prüftätigkeit befindet sich auf
Seite 90.
a) Tätigkeit des Prüfdienstes an Land
Magnetkompasse - Von den 8.214 zur Prüfung eingelieferten Magnetkom
passen wurden 1.582 (19,2$) zurückgewiesen; als Ursache dafür wurden un
genügende Einstellgenauigkeit, verursacht durch schadhafte Pinnen und
Steine, eisenhaltige Kessel, Kardanringe, Stege und Schrauben festgestellt
Die im "Seewart" 1968, Heft 2, beschriebene neuartige Prüfmethode für
Magnetkompasse mit Hilfe von Sondenregistrierungen, die bisher nur in Ham
burg angewendet wird, hat sich bewährt. Die nach dieser Methode aufgezeich
neten Kurven zur Ermittlung des Schleppfehlers und anderer Pehler werden
weiterhin mit den in der Kompaßprüfvorschrift beschriebenen konventionel
len Methoden verglichen.
Von drei deutschen Kompaßherstellerfirmen sind bereits Anlagen zur
Anwendung dieser neuen Prüfmethode in Pertigung. Auch interessieren sich
bereits einige ausländische Prüfinstitute für diese Methode.
Um eine Beauftragung zur Prüfung von Magnetkompassen bewarben sich
fünf Herren, die schon früher mit Genehmigung der See-Berufsgenossenschaft
Kompasse geprüft haben. Nach Untersuchung ihrer Prüfräume und Prüfeinrich
tungen wurden zwei Bewerber als Prüfer beauftragt.
Um die bisherige Methode zur Messung des magnetischen Moments von
Schwimmkompassen zu vereinfachen, wurden systematische Versuche durchge-
fübrt, das magnetische Moment aus der Peldstärke in der magnetischen Achse
zu ermitteln. Dabei braucht ‘die Kompaßrose im Gegensatz zu der Tangens-
Ablenkungsmethode nicht aus der magnetischen N/S-Richtung abgelenkt zu