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Bas BHI im Jahre 1968
logische Beschaffenheit des Rückens zu gewinnen. Mit Sediment-Untersuchun
gen beteiligte sich das Geological Bepartment der Universität Burbam (Eng
land) .
Auf der 15. Forschungsfahrt von Ende August bis Ende November wurde
ein Seegebiet westlich der Iberischen Halbinsel darauf untersucht, ob es
sich zur Versenkung radioaktiver Abfälle eignet. Baran nahmen protugiesi-
sche, spanische und französische Wissenschaftler an Bord der "Meteor" teil;
auch wirkten ein spanisches und ein portugiesisches Forschungsschiff mit.
Auf der Heimreise wurden zusammen mit britischen Wissenschaftlern in der
Irischen See Radioaktivitäts-Meßinstrumente verglichen. Auf Anregung der
Beutseben Botschaft besuchte "Meteor" zum Abschluß Bondon und wurde dort
vom Präsidenten des BHI der britischen Fachwelt vorgestellt.
Ber vielfältigen Verwendbarkeit des Schiffes entsprechend liefen auf
allen Fahrten neben den Hauptaufgaben weitere Beohachtungsprogramme. Wäh-.
rend der Fahrten Nr. 14 und 15 wurde der neue Bord-Computer PBP 8 für ver
schiedene Aufgaben in Betrieb genommen.
Bie Baten von 25 Forschungsfahrten wurden vom Beutachen Ozeanographi-
seben Batenzentrum (BOB) verarbeitet und im Rahmen des internationalen
Austausches den Weltdatenzentren in Moskau und Washington zur Verfügung
gestellt. Auf Beschluß des Kuratoriums der BOB soll ein allgemeiner In
formationsdienst aufgebaut werden, der über die deutschen meereskundlichen
Forscbungsfabrten Auskunft gibt.
Gemeinsam mit mehreren deutschen und ausländischen Instituten beob
achtete das BHI auf einem geradlinigen Profil von 12 Meßstationen westlich
von Sylt den Seegang, um dessen Anfachung durch den Wind und seine Abhän
gigkeit von der Wassertiefe und vom Küstenabstand zu untersuchen. Beiträge
zum Studium der Sandbewegung in der Beutseben Bucht wurden geleistet durch
langwährende Strömungsmessungen, durch Schaffung von Karten des Seegrundes
und durch Messung der Sandmächtigkeit bei Schürfen und Spülsondierungen.
Auf dem leuchtturm Kiel wurde eine automatische Registrieranlage in
Betrieb genommen, die Temperatur und Salzgehalt in drei Tiefen mißt. Sie
stellt die erste Station eines modernen ozeanographischen Meßnetzes dar,
das im deutschen Küstenvorfeld errichtet werden soll.
Im Frühjahr 1968 wurden im Rahmen einer französisch-russischen Zu
sammenarbeit einige Raketen von einer Kergueleninsel im Indischen Ozean
gestartet, um atmosphärische Beuchterscheinungen, die bei erhöhter erd
magnetischer Aktivität auftreten, zu untersuchen. Bas Erdmagnetische Obser
vatorium des BHI wirkte dabei als Vorwarnstation für die Aktivität nahe
der nördlichen Polarlichtzone mit. An dem im Jahre 1955 begonnenen Momen-