Geophysik und Astronomie
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werte angegeben und 134 "Gebiete'unsicherer Mißweisung" bearbeitet, Für
eine Seekarte wurde die Linienführung der Isogonen entworfen. Zahlreiche
Auskünfte wurden erteilt.
Die Kartei der geomagnetischen Meßpunkte und der Störungsatlas für
"Gebiete unsicherer Mißweisung" wurden weitergeführt. Dafür waren die Er
gebnisse der "Internationalen Erdmagnetischen Weltvermesaung" von großem
Wert.
o) Gravimetrie - Die beiden Seegravimeteranlagen wurden betreut und
meßtechnisch verbessert. Für die Messungen auf Sea wurde eine Anlage zur
automatischen digitalen Erfassung aller gravimetriachen Meßwerte ent
wickelt und teilweise fertiggestellt. Die Anlage besteht aus Siemens-Sau
steinen mit lochstreifenausgahe und ist zugleich für die Abfragen des
Echolotes und des Protonen-Resonanz-Magnetometers vorgesehen.
Die bis einschließlich Sommer 1968 analog angefallenen Meßdaten wur
den abgelesen und für die Doohung vorbereitet. Die Verarbeitung der Da
ten erfolgte in der Rechenanlage. Mir das Meßgebiet 1966 auf dem Eeykja-
nes-Rücken wurde ein Isanomalenplan der Freiluftschwere fertiggestellt.
Ober diese Ergebnisse und über diejenigen vom äquatorialen Bereich des
Mittelatlantischen Rückens 1965 sowie über die Ergebnisse der Untersuchun
gen in der Nordsee wurde auf der Jahrestagung der Deutschen Geophysika
lischen Gesellschaft in Hamburg vorgetragen.
d) Auf der Fahrt Nr. 14 des Forschungsschiffes "Meteor" vom 2.7. bis
6.8.68 wurde in Zusammenarbeit mit der Abteilung Seevermessung eine
morphologische, erdmagnetische und gravimetrische Aufnahme des Island-
Färöer-Rückens begonnen. Mit etwa 150 am langen Profilen im Abstand von
je 3 sm wurde von den Färöer ausgehend ein 100 am breites Gebiet Rich
tung Island vermessen.
Der morphologisch flach und einheitlich aufgebaute Rücken zeigt gra-
vimetrisch zwei etwa parallel laufende Kammzonen, die auf.untermeeriscbe
Basaltrücken binweisen. Die beiden Aufwölbungen haben einen Abstand von
etwa 100 km, das dazwischen liegende Tal ist mit leichterem Gestein an
gefüllt, dessen Mächtigkeit ln der Größenordnung von 1.000 m liegen dürf
te. Die magnetischen Anomalien der Kammzonen deuten darauf hin, daß die
Basaltmassen ln einer geologischen Epoche entstanden und aufmagnetisiert
worden sind, in der das erdmagnatiscbe Feld dem heutigen Erdfeld entge
gengesetzt gerichtet war. Für die Bildung des untermeeriseben Plateaus
unmittelbar westlich der Färöer muß man annehmen, daß seinerzeit der Was
serspiegel etwa 100 m niedriger war als gegenwärtig. Die Auswertung der
Meßergebnisse dieser ersten Reise und der in den nächsten Jahren geplan
ten Fahrten des FS "Meteor" in dieses Meßgeblet lassen weitere interessan