Jahresbericht Nr. 23/1968
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Bei der gewaltigen Ausdehnung der Ozeane können
deren Probleme nur in internationaler Zusammenarbeit
mit AussiGht auf Erfolg angegangen werden« In dem in
ternationalen Bereich ist die Organisation der Ozeano
graphie zur Zeit noch recht vielgestaltig, unübersicht
lich und daher nicht genügend effektiv, doch verstär
ken sich die Tendenzen, diese Organisation zu verein
heitlichen, zü. stärken und dadurch ihre Wirksamkeit
zu erhöhen. Die Vereinten Nationen haben sich dieser
Aufgabe angenommen und von dem Herrn Präsidenten der
Vereinigten Staaten kam kürzlich der Vorschlag, ein
Internationales Dezennium der Erforschung der Ozeane
für die 70er Jahre vorzusehen, ein Unternehmen, das -
sollte es ausgeführt werden. - sicher dazu beitragen
wird, die ozeanographischen Bemühungen auf interna
tionaler Ebene zu verstärken und besser zu koordi
nieren.
Somit sehen sich die deutschen Meeresforschungs
institute heute vor eine ähnliche Situation gestellt,
wie sie die Seewarte vor 100 Jahren vorfand. Salt es
damals der Sicherheit der Schiffahrt zu dienen, so
ist uns jetzt darüber hinaus die Aufgabe gestellt,
die Ozeane im Hinblick auf eine friedliche Nutzung
ihrer Nahrungs-, Mineral- und Energiereserven zu er
forschen.. Wollen wir hoffen, daß' wir diese Aufgabe
mit gleichem Erfolg lösen werden, wie seinerzeit die
Deutsche Seewarte ihrem Auftrag gerecht wurde.
Dassen Sie mich zum Schluß allen denen herzlich
danken, die dem Deutschen Hydrographischen Institut,
das ich hier zu vertreten die Ehre habe, während der
heutigen Peier oder schriftlich Glückwünsche zum
100jährigen Jubiläum eines seiner Arbeitsgebiete aus
gesprochen haben. Wir haben diese Anteilnahme und
guten Wünsche mit Freude und Genugtuung zur Kennt
nis genommen. Sie werden uns ein Ansporn sein, alle
unsere Kräfte einzusetzen, damit wir den vor uns
liegenden großen Aufgaben werden entsprechen können.