Jahresbericht Nr. 23/1968
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tanwert-Vergleieh zwischen europäischen Observatorien beteiligen sich seit
1968 auch acht osteuropäische Stationen.
- Für die laufende Zeit- und Breitenbestimmung wurden am Photographi
schen Zenitfernrohr des PHI in 88 Nächten 2.016 Durchgänge von Pixsternen
beobachtet. Der Zeitdienst nahm am 1. August eine Caesium-Atomuhr als
Hauptuhr in Betrieb; damit ist die Zeitbewabrung um einen Paktor 100 ge
nauer geworden.
Der Windstau- und Sturmflutwarndienst gab neben den Routine-Vorhersa
gen 28 Sturmflutwarnungen und eine Warnung vor besonders niedrigem Hoch
wasser heraus. Der Eisdienst veröffentlichte 115 Eisberichte sowie 8 Eis
warnmeldungen. Der Seewarndienst veranlaßte die Punkausstrahlung von rund
2.500 nautischen Bekanntmachungen.
Der nautisch-technische Prüfdienst wurde sehr stark in Anspruch ge
nommen: die Außendienststellen und die Hamburger Prüfstelle prüften im Be
richtsjahr mehr als 60.000 nautische Geräte und Instrumente. Die gesetz
lich vorgeschriebenen Baumusterprüfungen wurden im Institut selbst oder
auf den DHI-Scbiffen vorgenommen. Daneben wurden in Zusammenarbeit mit dem
Bundesministerium für Verkehr Prüfungsvorschriften und Zulassungsbedingun
gen ausgearbeitet.
Die Schiffe des DHI vermaßen im deutschen Küstenbereich der Nord- und
der Ostsee 36 Gebiete und liefen dabei über 10.000 Seemeilen ab. VPS "Gauß"
lotete außerdem einen Seil des Tiefwasserweges vom Feuerschiff P 8 zum
Pentland Pirth aus und unternahm 11 Fahrten für wissenschaftliche Aufgaben.
Das Vermessungs- und Wracksuchschiff "Wega" untersuchte im deutschen Küsten
bereich und auf den küstennahen Zwangswegen 26 Wracke und überprüfte 83
bekannte Wrackpositionen und zwölf Positionen, auf denen Wracke vermutet
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wurden. Außerdem suchte VWS "Wega" ein Seegebiet von 166 sm systematisch
nach Wracken und Unterwasserhindernissen ab.
Erstmalig setzte die Vermessung neben den Schiffen und Barkassen auch
kleine, nur 6 m lange Boote aus Kunststoff ein, die sich sehr bewährt ha
ben. Den Neubau des Vermessungs- und Forschungsschiffes "Komet" (1252 BRT)
legte die Jadewerft Wilhelmshaven am 24. Mai 1968 auf Kiel. Das Schiff
wird etwa 16 sm/h laufen und bei der Seevermessung von 6 parallel messen
den Plastikbooten begleitet werden.
Die Arbeit, das Seekartenwerk laufendzuhalten, wächst derart, daß sie
sich national nicht mehr bewältigen läßt. Nicht nur fallen Vermessungs
ergebnisse in wesentlich größerer Menge an als früher, die Festlegung von
Kollisionsschutz- und Tiefwasserwegen sowie der Ausbau der Navigations
systeme stellen zusätzliche Anforderungen. Eine Studiengruppe der Inter-