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Full text: 15: Wasserstandsvorhersage mittels neuronaler Netze

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spiegeln die Reihenfolge der Bedeutung der beiden Luftdruckgrößen wieder (Tab.5.14), die 
vom Wasserstandsvorhersagedienst gefunden wurde (Kap.2.1.3). 
Darüber hinaus demonstriert Tab.5.14, daß ein Trainieren beider Luftdruckgrößen zusätzli 
ch zu den Wind- und Staudaten im Vergleich zum zusätzlichen Trainieren nur des statischen 
Luftdrucks allein den Validationsfehler nicht senkt, sondern erhöht. Die Gewichtsvektoren der 
MR-Modelle sind in diesem Fall fast doppelt so lang (19 statt 11 Komponenten). Außerdem 
zeigt Tab.5.14, daß durch das Trainieren des statischen Luftdrucks zusätzlich zu den Wind- 
und Staudaten im Vergleich dazu, wenn nur Wind- und Staudaten trainiert werden, weder 
Validations- noch Vorhersagefehler gesenkt werden. Im letzteren Fall bestehen die Gewichts 
vektoren nur aus drei Komponenten. Somit läßt sich nicht nur bei den MW-Modellen, 
sondern auch bei den MR-Modellen die Beobachtung wiederfinden, daß die fehlersenkende 
Wirkung der Daten (in diesem Fall der Luftdruckdaten) durch die größere Länge der Vekto 
ren aufgezehrt wird (Kap.5.3). 
Für die in Tab.5.14 dargestellten Fälle wurden die Windprognosen des Seewetteramts 
(SWA) als Zusatzprognosen verwendet. Es wurden auch MR-Modelle mit Wind- und Stau 
daten zu Hochwasserzeitpunkten trainiert und die neuronalen KL-Modelle für die Wind 
prognose verwendet. Beim Übergang von der neuronalen Windvorhersage zur Windprognose 
des SWA wurde der Vorhersagefehler der MR-Modelle für die Stau Vorhersage im Mittel um 
1 cm gesenkt. In Tab.5.14 sind zusätzlich die Validations- und Vorhersagefehler des Gesamt 
ansatzes aufgelistet. Dieses statistische Modell wurde aber um der Vergleichbarkeit der Ein 
gabegrößen willen auf den Wind als einzige Indikationsgröße zurechtgestutzt. Beim Übergang 
von der neuronalen Windvorhersage zur Windprogose des SWA sinkt der Vorhersagefehler 
des gestutzten Gesamtansatzes für die Vorhersage des Staus zu Hochwasserzeitpunkten um 
2 cm (Vergleich mit Tab.5.12). Trotzdem bleibt dieser Vorhersagefehler damit noch 1 cm 
größer als der Vorhersagefehler des vergleichbaren MR-Modells. Somit kann an dieser Stelle 
bereits gesagt werden, daß die Kohonen-Netze Wasserstände ohne explizite nichtlineare 
Zusammenhänge besser Vorhersagen können als das statistische Modell des Gesamtansatzes, 
in dem nichtlineare Terme explizit vorgegeben wurden (Kap.2.1.6). 
Allerdings muß diese Aussage ein wenig eingeschränkt werden. Um für einen optimalen 
Vergleich zwischen dem statistischen Modell des Gesamtansatzes und dem neuronalen MR- 
Modell zu sorgen, hätten beide Modelle mit allen meteorologischen Größen trainiert werden 
müssen. Als Zusatzprognosen hätten für den Wind die Prognosen des SWA und für die 
restlichen Größen die Prognosen der neuronalen KL-Modelle verwendet werden können. 
Dieser optimale Vergleich wurde nicht durchgeführt. Es war nicht die Absicht des Autor, die 
Kohonen-Netze mit statistischen Modellen möglichst optimal zu vergleichen, sondern den 
Vorhersagefehler der Kohonen-Netze so weit wie möglich zu senken. 
Das MR-Modell, das zum Lernen nur Wind- und Staumessungen und im ausgelernten 
Zustand nur Windvorhersagen für die Vorhersage des Staus benötigt, liefert zwar einen 
kleineren Vorhersagefehler als der gestutzte Gesamtansatz. Dieser Vorhersagefehler ist aber 
noch größer als der des Wasserstandsvorhersagedienstes. Es hat sich gezeigt, daß weitere 
meteorologische Größen zusätzlich zum Wind den Vorhersagefehler der Kohonen-Netze nicht 
senken können, weil die Netze zu groß werden (s.o.). Von den meteorologischen Größen 
wurden hauptsächlich Daten des Luftdrucks in Nordwesteuropa verwendet. Die Verwendung 
von Luftdruckmessungen an Wetterstationen in Nordwest-Europa stellt zusätzlich einen 
Versuch dar, die luftdruckbedingten Fernwellen mit zu berücksichtigen, die nach dem Wind 
der zweitwichtigste Faktor für die Vorhersage des Staus bei Cuxhaven sind (Kap.2.1.7, 
Kap.4.1.3). Leider ist dieser Versuch gescheitert. Ein anderer Weg, Fernwellen mit zu 
berücksichtigen, ist die Hinzunahme weiterer ozeanographischer Daten.
	        
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