Skip to main content

Full text: 15: Wasserstandsvorhersage mittels neuronaler Netze

129 
Lernvektoren kontrollieren kann. 
Doch eine weitere Senkung des Vorhersagefehlers der Kohonen-Netze durch Trendreduk 
tion und Verteilungskorrektur in Form einer nichtlinearen Transformation der Daten ist in 
Tab.5.3 leider nicht zu sehen. Diese Ergebnisse beziehen sich aber nur auf das KL-Modell. 
Bei Modellen, die auf anderen Zeitmustern basieren, sehen die Ergebnisse etwas anders aus 
(Kap.5.5). Daher wird auf diese Schritte der Datenvorbereitung nicht verzichtet. Im Falle des 
KL-Modells sinkt der Vorhersagefehler erst dann wieder, wenn die Länge des Indikationszeit 
raums minimiert wird. Verglichen mit dem Persistenzmodell, das für die Stauvorhersage den 
gleichen Vorhersagefehler bringt (23 cm), reicht die Minimierung der Länge des Indikations 
zeitraums aber noch nicht aus, um das Persistenz-Modell zu schlagen. Erst durch die Ein 
führung der gleichbehandelnden Metrik [3.9] (Kap.3.6.4) kann der Vorhersagefehler weiter 
gesenkt werden (auf 22 cm). Dieses Ergebnis steht aber im Widerspruch zu Kap.3.6.4, wo 
ausgesagt wird, daß sich die gleichbehandelnde Metrik im Falle des KL-Modells auf die 
herkömmliche euklidische Distanz [3.8] reduziert. Allerdings wird in Kap.3.6.4 erklärt, daß 
diese Metrik auch auf die Selektion angewandt werden kann (siehe auch Kap.4.3.2). In 
diesem Fall bezieht sich die Metrik nicht nur auf den Indikationszeitraum des univariaten 
klassifizierenden Zeitmusters, sondern auch auf den Prognosezeitraum. Dadurch wird die 
gleichbehandelnde Metrik wirksam und reduziert sich nicht mehr auf die herkömmliche 
Metrik. Die entsprechend selektierten Lernvektoren werden von dem Kohonen-Netz angelernt 
und reduzieren auf diese Weise den Vorhersagefehler des Netzes. In Abb.5.5 ist die Wirkung 
der gleichbehandelnden Metrik angedeutet. Bei Längen des Indikationszeitraums größer als 
die Länge des Prognosezeitraums vergrößert diese Metrik ein wenig den Vorhersagefehler, 
bei entsprechend kleineren Längen verkleinert sie ihn ein wenig. Der Unterschied zwischen 
den beiden Kurven in Abb.5.5 kann auch unter Berücksichtigung der Standardabweichung der 
Vorhersagefehler aufgrund unterschiedlicher zufälliger Initialisierungen noch einigermaßen 
erkannt werden. 
Im letzten Absatz wurde so nebenbei erwähnt, daß eine Minimierung der Länge des 
Indikationszeitraums eine Senkung des Vorhersagefehlers bewirkt. Dieses Ergebnis ist 
ziemlich überraschend, da es in auffallendem Gegensatz zu mathematischen Vorabüber 
legungen steht. D.h. eine Abbildung eines i-dimensionalen Raums (i: Anzahl der Zeitpunkte 
des Indikationszeitraums bzw. Länge des Indikationszeitraums) auf einen j-dimensionalen 
Raum (j: Länge des Prognosezeitraums) sollte dann ein Fundament haben, wenn i > j, aber 
mit Sicherheit nicht dann, wenn i < j. Eine weitere Stütze für diese Vorabüberlegungen ergibt 
sich aus folgender Berechnung. Die Vorhersagefehler u.a. der KL-Modelle werden nach der 
Definition für den mittleren quadratischen Fehler (mrmse, [2.2], Kap.2.4.4) berechnet. D.h. 
sie werden über die 12 relevanten Zeitpunkte des Prognosezeitraums und über alle 730 12 h - 
Zeiträume des Standardvergleichsjahres 1993 gemittelt. Es ist aber auch möglich, die 
Vorhersagefehler für jeden Zeitpunkt des Prognosezeitraums einzeln jeweils über diese 730 
Zeiträume zu mittein und dabei nicht nur die 12 relevanten Stunden, sondern alle 18 Stunden 
des Prognosezeitraums zu berücksichtigen. An die auf diese Weise gemittelten Vorhersa 
gefehler kann eine Gerade im Sinne einer linearen Regression angepaßt werden. Die Steigung 
der Geraden ist ein Hinweis darauf, wie stark der Fehler zunimmt, je weiter der entspre 
chende Zeitpunkt des Prognosezeitraums in der Zukunft liegt. In Tab.5.4 sind solche Gera 
densteigungen u.a. für das KL-Modell angegeben. 
Die Geradensteigung für einen Indikationszeitraum einer Länge von 54 Stunden ist 
weniger als halb so groß als diejenige eines Indikationszeitraums einer Länge von zwei 
Stunden. Somit hat ein längerer Indikationszeitraum eine stabilisierende Wirkung auf 
denjenigen Vorhersagefehler, der pro Zeitpunkt des Prognosezeitraums berechnet wird. D.h.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.