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Seegangsmessungen
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V.1 Meßsysteme
Im Untersuchungsgebiet wurden an drei Positionen Seegangs
messungen durchgeführt.: An den beiden Meßpfählen 1.12 und 1.13
und mit der WAVEC-Seegangsboje auf der Position 1.11. Die Posi
tionen 1.11 und 1.12 liegen auf dem Schnitt 1 zwischen Sylt und
Amrum, 1.13 liegt weiter östlich im Inneren des Tidebeckens in
ca. 2,5 m Wassertiefe an der Rinne vor der Insel Föhr (siehe
Tabelle 1.1 und Abb. 1.1). Mit der Positionierung der Stationen
war beabsichtigt, die Dämpfung des Seegangs quer und entlang der
Rinne zu erfassen. Die Wassertiefen bestimmten dabei die Art der
Meßsysteme.
Ferner liegt westlich von Hörnum eine vom BSH und ALW
ständig betriebene Seegangsmeßstation (Wave Rider-Boje), deren
Daten als Referenz eines "ungestörten" Seegangs aus der näheren
Umgebung des Untersuchungsgebietes herangezogen werden.
Im Gegensatz zur Wave Rider-Boje westlich von Hörnum mißt
die WAVEC-Boje (1.11) neben der Wellenhöhe und -Periode auch die
Seegangsrichtung. Auf Grund der Verankerungstechnik benötigen
die Seegangsbojen eine Wassertiefe von mindestens 10 m.
Die für den Flachwasserbereich vorgesehenen Meßpfähle waren
mit parallel gespannten Meßdrähten bestückt, deren Widerstand
sich durch Kurzschluß an der Wasseroberfläche proportional zum
Wasserstand ändert. Die Daten wurden dann hochpaß-gefiltert, um
den Einfluß der Gezeiten zu eliminieren. Während der Herbst
kampagne wurden zusätzlich sogenannte Kelkrohre an den Pfählen
montiert. Dieses von der Firma KELK hergestellte Meßsystem
sollte als redundantes System die Drahtmessungen ergänzen, da
sich hier bereits im Frühjahr Mängel zeigten: Starker Bewuchs am
unteren, durch Tidenhub und Spritzwasser ständig feuchten Ende
verfälschte die Seegangsmessungen bei Niedrigwasser durch einen
Dauerkurzschluß. Das Kelkrohr der Station 1.12 wurde während
eines Sturmes zerstört, wodurch die Meßreihe verlorenging. Die
Laufzeitdiagramme in Abbildung V.l markieren jene Zeitinter
valle, in denen Daten an den jeweiligen Positionen zur Verfügung
stehen.