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Full text: Jahresbericht 1990

Seevermessung und Automation 
Nautische Veröffentlichungen, Vermessung und Seekartenwerk 
Seevermessung und Automation 
Vermessung und Wracksuche 
Das VFS KOMET mit sechs, das VS SÜ- 
DEROOG und das VWFS ATAIR mit je zwei Ver 
messungsbooten führten Kontrollvermessungen 
in der Nord- und Ostsee (ohne Küste Mecklen 
burg-Vorpommerns) durch (vgl. Tab. auf S. 140 
und Abb. 28), dabei fuhren sie rund 30 600 km 
Lotungsprofile. Dieser Wert liegt deutlich über 
dem Durchschnitt der Jahre 1978 bis 1987 von 
ca. 26 000 km. Ermöglicht wurde dies u.a. da 
durch, daß die Vermessungen auch bei See 
gangsbedingungen, unter denen die Vermes 
sungsboote nicht mehr eingesetzt werden 
konnten, mit dem Mutterschiff allein fortgesetzt 
wurden (insgesamt etwa 5 700 km). 
Die Vermessungsergebnisse wurden in 27 
Arbeitskarten dargestellt. Mit den Wasser- und 
Schiffahrtsdirektionen Nord und Nordwest und 
den im Küstenbereich tätigen Ämtern in Schles 
wig-Holstein und Niedersachsen wurden die Er 
gebnisse regelmäßig ausgetauscht. Die digitalen 
Ergebnisse wurden wieder für weitere Analysen 
und Auswertungen der Bundesanstalt für Was 
serbau in Karlsruhe übergeben. Im Zusammen 
hang mit einer beim BSH durchgeführten Diplom 
arbeit wurde ein polares Vermessungssystem 
„Polartrack“ eingesetzt. Es hat sich bewährt und 
wird im kommenden Jahr bei den anstehenden 
Vermessungen benutzt. 
In den Seegebieten Mecklenburg-Vorpom 
merns wurden mit der C. FR. GAUSS insgesamt 
5100 km Lotlinien gelaufen (Lübecker Bucht und 
Oderbucht), davon rd. 1500 km seit dem 3. Okto 
ber 1990 als BSH-Außenstelle. In den Boddenge 
wässern wurde die Vermessung mit der Vermes 
sungseinheit MERCATOR/BESSEL fortgeführt. 
Insgesamt 15 Arbeitskarten wurden erstellt. 
Weiterhin wurden in Mecklenburg-Vorpom 
mern 60 Häfen und Anleger land- und seeseitig 
sowie 5 Häfen und Anleger landseitig vermessen. 
45 geodätische Festpunkte in Mecklenburg-Vor 
pommern wurden eingemessen und dauerhaft 
vermarkt. 
VWS WEGA und VWFS ATAIR fanden und 
untersuchten in der Nord- und Ostsee 29 neue 
Wracks und Unterwasserhindernisse. 127 be 
kannte Wracks und Positionen, auf denen Unter 
wasserhindernisse vermutet wurden, wurden 
überprüft. 
Die kombinierten erdmagnetischen und aku 
stischen Engvermessungen für die Wracksuche 
in der Nordsee wurden fortgesetzt. Es wurde ein 
Gebiet von ca. 900 km 2 Fläche auf einem dichten 
Profilnetz mit ca. 500 m Profilabstand systema 
tisch abgesucht. Dabei konnten u.a. zwei bisher 
unbekannte Wracks geortet und kartiert werden. 
Wie bei früheren Fahrten hat sich die magneti 
sche Meßmethode als zuverlässiges und wirk 
sames Mittel bei der Ortung von Wracks, Unter 
wasserobjekten und -hindernissen erwiesen, 
insbesondere dann, wenn das Horizontallot we- 
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