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Full text: 25 Jahre Seehydrographischer Dienst der Deutschen Demokratischen Republik : 1950 - 1975

Einleitung 
Mit dem Sieg der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg vor 30 Jahren begann 
ein neuer Abschnitt des revolutionären Weltprozesses, in dem sich das internationale 
Kräfteverhältnis durch das Entstehen des sozialistischen Weltsystems entscheidend 
zugunsten des Sozialismus und des Friedens verändert hat. Die Befreiungstat der 
Sowjetunion leitete eine Wende in der Geschichte der europäischen Völker und beson 
ders unseres Volkes ein und war die wichtigste Voraussetzung für das Werden und 
Wachsen unseres Arbeiter-und-Bauern-Staates. Der umfassende politische, diploma 
tische, militärische, ökonomische und wissenschaftliche Beistand durch die Sowjet 
union ermöglichte den Aufstieg der Deutschen Demokratischen Republik zu einem 
international anerkannten modernen sozialistischen Industriestaat mit einer leistungs 
fähigen Landwirtschaft, einer hochentwickelten Wissenschaft und Kultur sowie einer 
zuverlässigen Landesverteidigung. Mit ihrer erfolgreichen Entwicklung leistete die 
Deutsche Demokratische Republik einen wichtigen Beitrag zur Förderung des welt 
weiten Übergangsprozesses vom Kapitalismus zum Sozialismus. 
In diesem Zusammenhang war auch die Gründung des Seehydrographisehen Dienstes 
der DDR durch Regieiungsbeschluß vom 27. Juli 1950 von großer Bedeutung und 
besonders zur Sicherung der seewirtscnaftlichen Souveränität sowie zum Schutz der 
Seegrenze der Deutschen Demokratischen Republik notwendig geworden. Voraus 
gegangen war im Jahre 1948 auf Grund der von den Westmächten betriebenen Politik 
zur Abspaltung der Westzonen die Empfehlung der Sowjetischen Militäradministration 
in Deutschland an die Generaldirektion Schiffahrt, die hydrographischen Arbeiten und 
meereskundlichen Beobachtungen in den Küstengewässern der damaligen sowjetischen 
Besatzungszone neu zu organisieren. Bei den Wasserstraßenämtern in Stralsund und 
Rostock wurden 1918 49 die ersten Seevermessungsgruppen gebildet, die zunächst mit 
dem Erneuern und Einnivellieren der Küstenpegel und dem Verpeilen der Zufahrten 
zu den Seehäfen begannen. Die Wasserstands- und Eisbeobachtungen an der Küste 
durch ehrenamtliche Helfer wurden organisiert. Bei der Generaldirektion Schiffahrt 
wurde ein Referat für Seevermessung und Meereskunde gebildet und mit der Samm 
lung seekartographischer, nautischer und hydrometeorologischer Unterlagen über das 
Küstengebiet sowie mit Strömungsmessungen, Bestimmungen des Salzgehalts und 
anderen praktischen oztanographischen Arbeiten begonnen. So entstanden wichtige 
Voraussetzungen für den Seehydrographischen Dienst der DDR. dessen erster Chef, 
der spätere Direktor des Instituts für Meereskunde Prof. Dr.-Ing. habil. E. Bruns, 
die Vorarbeiten in verdienstvoller Weise leitete. 
Wie in der gesamten Seewirtschaft, so war auch auf dem Aufgabengebiet des See 
hydrographischen Dienstes der DDR die Ausgangssituation besonders schwierig. Es 
mangelte an Fachspezialisten und Arbeitsunterlagen aller Art, an Fachliteratur, Richt 
linien. Technologien. Maschinen und Geräten. Am Gründungstag verfügte der See 
hydrographische Dienst der DDR nur über 48 fest angestellte Mitarbeiter mit sehr 
unterschiedlichen Voraussetzungen. Besonders erschwerend wirkte es sich aus, daß 
ursprünglich das auf Beschluß des Alliierten Kontrollrates 1946 gebildete Deutsche 
Hydrographische Institut (D.H.I.) in Hamburg für alle vier Besatzungszonen zuständig 
war und die in den vier Zonen zerstreuten Fachkräfte, Materialien, Unterlagen und 
sonstigen Arbeitsmittel der ehemaligen Deutschen Seewarte, des Marineobserva 
toriums und der Nautischen Abteilung beim Oberkommando der ehemaligen Kriegs 
marine mit dem Seekartenwerk sowie Reste anderer nautischer und wissenschaftlicher
	        
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