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in schwarzer Farbe gedruckt. Der Bedarf an Seekarten stieg in den letzten 5 Jahren
ständig an, so daß die durchschnittliche Auflagenhöhe, die für den Zeitraum 1950 bis
1974 etwa 450 Exemplare beträgt, sich von 494 Exemplaren (1969) auf 915 Exemplare
(1974) fast verdoppelte.
Zur Tagfertighaltung der Seekarten ist vor ihrer Auslieferung an die Benutzer und vor
Gebrauch an Bord eine handschriftliche Berichtigung erforderlich. Der Berichtigungs
umfang der Seekarten wird durch eine zweckmäßige Auswahl der Informationen, durch
einen Laufendhaltungsturnus von 1 bis 5 Jahren, der entsprechend dem Berichtigungs
aufwand für jede Karle festgelegt wurde, und durch eine verstärkte Herausgabe von
Deckblättern begrenzt. Der durchschnittliche Berichtigungsaufwand je Karte sank von
53 Minuten im Jahre I960 auf 23 Minuten im Jahre 1974.
3.2. Nautisches Bücherwerlc
Das nautische Bücherwerk umfaßt die Seehandbücher, Leuchtfeuerverzeichnisse, den
Nautischen Funkdienst, das Eishandbuch und einige weitere Druckschriften, die neben
den Seekarten und den „Nautischen Mitteilungen für Seefahrer“ der Schiffsführung not
wendige Informationen für die Navigation und für andere Entscheidungen liefern.
Die Seehandbücher
beschreiben die Küsten, Häfen, Schiffahrtswege und Fahrwasserreviere, warnen vor
Gefahren, geben Ratschläge für das Ansteuern der Küste, die Einsteuerung in Häfen
und Flußmündungen sowie die Durchsteuerung navigatorisch schwieriger Gebiete und
vermitteln Auskünfte über Schiffahrtsvorschriften, -dienste und -einrichtungen der
Küstenstaaten sowie die Klima-, Wetter- und meereskundliehen Verhältnisse des
jeweiligen Seegebietes. Sie werden bereits bei der Vorbereitung der Reise zu Rate
gezogen, aber auch während der Reise immer dann benutzt, wenn sich das Schiff der
Küste nähert, im Küslenbereich navigiert oder einen Hafen anläuft.
Der Seehydrographische Dienst der DDR begann unmittelbar nach seiner Gründung
mit dem Aufbau eines eigenen nationalen Seehandbuchwerkes auf der Grundlage der
alten deutschen Seehandbücher. Am Anfang stand eine nautische Beschreibung der
Küste der DDR, neben der 1951 bereits 19 weitere Seehandbücher erschienen. Bis
Anfang 1975 gab der Seehydrographische Dienst der DDR insgesamt 40 Seehandbücher
und ein Ozeanhandbuch heraus, davon 17 Bücher nur in jeweils einer Auflage. Die
Gesamtauflage der Bücher betrug etwa 34 000 Exemplare. Zu ihrer Laufendhaltung
erschienen 196 Nachträge mit einer Auflage von etwa 95 000 Stück.
Ursprünglich war geplant, das Seehandbuchwerk auf die Route bis China auszudehnen.
Einer Bedarfsstudie folgte jedoch 1964 die sinnvolle Beschränkung auf den Bereich
„Kleine Fahrt Kleine Hochseefischerei“ (vgl. Abb. 22). Bis 1980 soll noch ein neues
Buch für die Küste von der norwegisch-sowjetischen Grenze bis Kanin Nos erscheinen,
so daß dann das Seehand buch werk 22 Bände umfassen wird.
Seit 1967 wird zielstrebig an der Rationalisierung und Modernisierung des Seehand
buchwerkes gearbeitet, bei der ein konsequenter Zuschnitt auf die Erfordernisse der
Schiffsführung, die Straffung des Inhalts und die Minderung der Berichtigungs
anfälligkeit im Vordergrund stehen. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurden/werden
die einzelnen Bücher bis auf wenige Ausnahmen von den allgemeinen Angaben „ent
lastet“ und diese in den Handbüchern Nr. 8101 und Nr. 8111 für die Ost- und Nordsee