Das Deutsche Hydrographische Institut im Jahre 1987
9
1 Allgemeiner Bericht
Das Deutsche Hydrographische Institut (DHI) int Jahre 1987
Das DHI ist eine zentrale Seeschiffahrts- und Meeresumweltbehörde im Geschäfts
bereich des Bundesministers für Verkehr. Zu seinen Aufgaben gehört es, die
Seeräume zu vermessen, Seekarten und nautische Bücher herauszugeben und die
an Bord benutzten nautischen Geräte zu prüfen, Außerdem hat es die Seeschiff
fahrt und Seefischerei durch naturwissenschaftliche und nautisch-technische For
schungen zu fördern und für den Schutz der Meeresumwelt zu sorgen.
Das Haushaltsvalumen betrug 7,1 Mio DM Einnahmen und 79,7 Mio DM Ausgaben.
Die hydrographischen Dienste (Gezeiten, Windstau- und Sturmflutwarndienst, Eis
nachrichtendienst, erdmagnetischer Dienst) erfüllten wieder ihre Aufgaben für
die Sicherheit der Schiffahrt. An den Eisnachrichtendienst wurden durch den sehr
eisreichen Winter - der dritte in Folge - besondere Anforderungen gestellt.
Im Hamburger Hafen wurde am 2. März mit 3,48 m unter NN das niedrigste
Niedrigwasser seit 1841 gemessen.
Am 3. August wurde das neue Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff
„Atair“ in Dienst gestellt.
Das Forschungsschiff „Gauß“ überwachte auf 14 Reisen routinemäßig das Meer
wasser auf schädliche Beimengungen und führte in Nord- und Ostsee ozeanogra-
phische, geologische und geophysikalische Untersuchungen und Baumusterprü
fungen durch.
Das Vermessungs- und Forschungsschiff „Komet“ und das Vermessungsschiff
„Süderoog“ liefen in der Nord- und Ostsee 16 225 sm Lotungslinien für das Seekar
tenwerk ab.
Für die Wracksuche und -kontrolle haben die Vermessungs- und Wracksuehsehiffe
„Atair“ und „Wega“ in der Nord- und Ostsee 84 bereits bekannte Wracks und
Positionen, auf denen Unterwasserhindernisse vermutet wurden, überprüft und
gemeinsam mit dem Forschungsschiff „Gauß“, dem Vermessungs- und For
schungsschiff „Komet“ und dem Vermessungsschiff „Süderoog“ 22 neue Wracks
gefunden.
Um seinen gesetzlichen Aufgaben nachkommen zu können, charterte das DHI
mehrere Forschungsschiffe.
Es erschienen 6 Seehandbücher in neuer Auflage, 11 Handbücher wurden durch
Nachträge auf den neuesten Stand gebracht. Außerdem wurden die Veröffentlich
ungen „Nautisches Jahrbuch oder Ephemeriden und Tafeln für das Jahr 1988“,
„Winterbetonnung der Küstengewässer der Bundesrepublik Deutschland“, „Be
kanntmachung der WSD Nordwest zur SeeSchStrO“ und das „Handbuch für Suche
und Rettung“ herausgeben.
Von dem aus insgesamt 14 Teilen bestehenden „Verzeichnis der Leuchtfeuer und
Signalstellen“ wurden 7 Teile als Neuauflagen veröffentlicht.
Die Bände des Nautischen Funkdienstes und der Sprechfunk für Küstenschiffahrt
wurden durch je 12 Nachträge auf dem neuesten Stand gehalten.
Die „Nachrichten für Seefahrer“ (N15) erschienen mit einer Auflage von 3100
Stück. Neben den periodischen und sonstigen Beilagen zu den NfS wurden auch
Deckblätter zu den Seekarten als Beilage veröffentlicht.
Die Arbeit der Seewarndienstzentrale wurde fachlich beaufsichtigt.