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40. Jahresber. Dt. Hydrogr. Inst. 1985
In der Nordsee wurden nun auch Teile der Festlandsockel Dänemarks und
der Niederlande in die Untersuchungen mit einbezogen. Für die in Abb. 6
gezeigten Stationen liegen Daten über den Gehalt der Feinkornfraktion
der Sedimente an Quecksilber, Cadmium, Kupfer, Zink, Blei, Chrom, Vana
dium, Mangan und Eisen vor. Zur Bewertung dieser Daten wurde die Fein
kornfraktion zusätzlich auf ihren Gehalt an Karbonaten, organischem Koh
lenstoff, Aluminium und Titan untersucht.
Zur genauen Bewertung der regionalen Verteilung wurden an einigen Sta
tionen Vertikalprofile derselben Stoffe an Sedimentkernen ermittelt.
Hier wurden die Sedimente zusätzlich über die Zusammensetzung des Foren
wassers (Alkalinität, Sulfat, Ammonium, Phosphat) charakterisiert.
Unter Berücksichtigung der EG-Richtlinie über die Einzelheiten der Über
wachung und Kontrolle der durch die Ableitungen aus der Titandioxidpro
duktion betroffenen Gebiete wurden die suspendierten partikulären Eisen
verbindungen bestimmt. Die oben erwähnten Schwermetalluntersuchungen
dienen ebenfalls der Erfüllung der in der EG-Richtlinie genannten Forde
rungen.
2.2.3.4 Organische Schadstoffe
Auf Veranlassung des Bundesministers für Verkehr wurde unter der Feder
führung des DHI ein Arbeitskreis aus Fachleuten von Bundes- und Länder
institutionen gebildet, um Probenentnahme und Analytik bei Gerichtsgut
achten über Gewässerverunreinigung durch Öl zu vereinheitlichen. Der
Bundesminister des Innern nutzte die Fachkompetenz des Arbeitskreises
für eine Expertise über geeignete Methoden zur Bestimmung der Fluß
frachten an Erdöl-Kohlenwasserstoffen. Das DHI stellte den Vorsitzenden
und war mit zwei weiteren Experten vertreten. Nach Abschluß beider Ar
beiten und Empfehlungen für weiterführende Untersuchungen löste sich der
Arbeitskreis nach einjähriger Tätigkeit wieder auf.
Chlorierte Kohlenwasserstoffe:
Untersuchungen zur Verteilung von Organohalogenverbindungen im Meerwas
ser wurden auf drei Reisen unternommen. Gebiete der Deutschen Bucht, der
niederländischen Küste und der dänischen Westküste wurden auf der
"Gauß"-Reise Nr. 70 im Januar beprobt. Während der "Meteor"-Reise Nr. 71
wurden Untersuchungen in der Norwegischen See und der Europäischen Ark
tis von Mitte Juni bis Ende August vorgenommen. Auf der "Meteor"-Reise
Nr. 73 im November und Dezember wurde eine kontinuierlich arbeitende An
lage zur Seewasserextraktion im Gebiet Deutsche Bucht, Skagerrak, Katte
gat und westliche Ostsee eingesetzt.
Es wurden die in den Abb. 7 und 8 wiedergegebenen Verteilungen von Lin-
dan ( y—HCH) und Hexachlorbenzol (HCB) beobachtet und mit den Ergebnis
sen von 1981 verglichen. Danach ist der Eintrag von HCB auf niedrigem
Niveau praktisch unverändert geblieben. Für y-HCH ist ein deutlicher
Anstieg der Konzentration in der südlichen Nordsee erkennbar.