Meereskunde
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2,2.3.1 Chemie des Meerwassers
Überwachung des Nähr- und Sauerstoffgehalts in der Deutschen Bucht und
der westlichen Ostsee:
Vom 29. Januar bis 7. Februar wurde in der Deutschen Bucht und den an
grenzenden Seegebietett die Nährstoffkonzentration (Phosphat, Nitrat, Si
likat u. a.) in allen Wassertiefen gemessen. Gegenüber 1978 ist keine
weitere Zunahme feststellbar. Dies gilt insbesondere auch für die kü
stennahen Bereiche, die vom Nährstoffeintrag der Flüsse besonders be
troffen sind.
In den Sommermonaten wurde in Zusammenarbeit mit anderen Instituten der
Sauerstoffgehalt in der Deutschen Bucht regelmäßig überwacht. Bedingt
durch das kühle und windreiche Sommerwetter trat auch in diesem Jahr
kein Sauerstoffmangel in den tieferen Wasserschichten auf.
Kontrollmessungen des Sauerstoffgehalts und des pH-Wertes im Einbrin-
gungsgebiet für Abwässer aus der Titandioxidproduktion im Januar, Juli
und August zeigten keine Abweichung von den Normalwerten.
Die im Bund/Länder-Meßprogramm für die Küstengewässer der Nordsee (BLMP)
geforderten Uberwachungsmessungen wurden Ende August vorgenommen.
In der westlichen Ostsee wurde der Nähr- und Sauerstoffgehalt an den im
Überwachungsprogramm des Helsinki-Übereinkommens und im nationalen Über
wachungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland festgelegten Stationen
in der Zeit vom 13, bis 20. August bestimmt. An allen Stationen war auch
in der bodennahen Wasserschicht noch Sauerstoff vorhanden; es war das
erste Mal seit Jahren, daß um diese Jahreszeit im inneren Teil der För
den keine sauerstofffreien Zonen gefunden wurden.
Im Anschluß an die Überwachung in der westlichen Ostsee wurden Ver
gleichsmessungen in Kattegat, Skagerrak und der mittleren Nordsee vorge
nommen .
Für die genannten Überwachungsaufgaben waren an Bord des FS "Gauß" und
im Laboratorium Sülldorf des DHI 3660 Nährstoffanälysen, Sauerstoffbe-
stimmungen und pH-Wert-Messungen notwendig.
Überwachung des Meerwassers auf Schwermetalle:
Die Messung der Konzentration von Cadmium, Kupfer, Eisen, Mangan und
Nickel im Meerwasser durch elektrothermische Atomabsorptionsspektrome-
trie und von Quecksilber durch Kaltdampf-Atomabsorptionsspektrometrie
nach Anreicherung an Gold bildete den Schwerpunkt der Arbeiten. Zur
Überwachung gehörte die Bestimmung von Cadmium und Quecksilber im Meer
wasser auf 7 Stationen in der Helgoländer Bucht für die Joint Monitoring
Group (JMG) der Übereinkommen von Oslo und Paris; für das BLMP wurde das
Meerwasser auf 6 Stationen vor den Mündungen der Flüsse Ems, Weser und
Elbe und bei der Forschungsplattform "Nordsee" auf Quecksilber, Cadmium,
Kupfer und Nickel überwacht. 1985 wurden diese ÜberwachungsProgramme zum
letzten Mal in der bisherigen Form durchgeführt. Durch die Erweiterung
der Hoheitsgewässer, die 1985 wirksam wurde, war eine völlige Neuein