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40. Jahresber. Dt. Hydrogr. Inst, 1985
Für die Sonderdrueksammlung "Ozeanographie 1984" wurde die redaktionel
le Arbeit geleistet.
Deutsche Wissenschaftliche Kommission für Meeresforschung (DWK):
Zur Unterstützung der naturwissenschaftlichen Forschung für die Seefi
scherei und im Interesse der Zusammenarbeit zwischen dem DHI und der
Bundesforschungsanstalt für Fischerei arbeiteten weiterhin zwei Ange
stellte des Instituts für Seefischerei beim DHI.
Routinemäßig wurde der 19. Jahrgang der wöchentlich erscheinenden quasi
synoptischen Temperaturkarte der Nordsee erarbeitet. Jeweils in den Mo
natsmitten wurden die Anomalien der Temperatur berechnet und mit den
Karten publiziert.
Für die Nutzung der auf einer Direktleitung vom Deutschen Wetterdienst
einlaufenden Temperaturbeobachtungen aus der Nordsee wurden Computerpro
gramme entwickelt, die zu einer Verbesserung der quasisynoptischen Kar
ten führen sollen.
Auf vier Reisen mit dem FFS "Anton Dohrn" (Reisen Nr. 140, 141, 142,
144) und auf der Reise 68/11 des FFS "Walther Herwig" wurden ozeano-
graphische Datensätze gewonnen, die für fischereibiologische Fragestel
lungen ausgewertet werden.
2.2.2.2 Eisdienst
Der Winter 1984/1985 war an der Nordseeküste eisreich, an der westlichen
Ostseeküste sogar sehr eisreich. Seit 1896/1897, dem Beginn regelmäßiger
Eisbeobachtungen, hatten an der Nordseeküste 13 Winter mehr Eis, an der
westlichen Ostseeküste waren es nur 8 Winter (Abb. 3).
Das Eis trat im norddeutschen Küstengebiet in der Zeit vom 31. Dezember
1984 bis 31. März 1985 auf. In der Deutschen Bucht erstreckte sich das
Eis maximal (19. Februar) bis zur Linie Blavandshuk - Helgoland - See
gebiet westlich der Großtonne "Weser". Die Küstenschiffahrt war an der
Nordseeküste zeitweise stark behindert. Die westliche Ostsee war um den
20. Februar ganz mit 20 bis 40 cm dickem Eis bedeckt; der Eisrand reich
te im Osten bis in die Seegebiete nordöstlich und südlich von Bornholm
(Äbb. 4). Örtlich traten Preßeisrücken auf. Auf den Hauptschiffahrtswe
gen konnten nur stark gebaute Schiffe mit hoher Maschinenleistung ver
kehren .
Die schwierigen Eisverhältnisse stellten hohe Anforderungen an den Eis
nachrichtendienst. Er war ln der kritischen Zeit täglich besetzt. In Zu
sammenarbeit mit der beim WSA Kiel-Holtenau eingerichteten Eisdienst-
stelle, die ständig beraten wurde, konnte die Schiffahrt über die Eis
lage ln der Ostsee stets rechtzeitig unterrichtet werden.
Vom 11. Dezember 1984 bis zum 4. Juni 1985 wurden 116 gedruckte Eisbe
richte und 44 Eiskarten herausgegeben, und 681 telefonische und 64 fern
schriftliche Auskünfte wurden erteilt. Das Seewetteramt erhielt für
Bildfunksendungen 44 Eiskarten von der westlichen Ostsee und 41 Eiskar-