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40. Jahresber. Dt. Hydrogr. Inst. 1985
Aus Hoch- und Niedrigwasserbeobachtungen wurden Fourierdarstellumgen der
halbmonatlichen Ungleichheiten und daraus die nonharmonischen Gezeiten
grundwerte und Gezeitenunterschiede von, etwa 150 Pegelstellen der deut
schen Nordseeküste neu abgeleitet. Es handelt sich um über 600 Fourier-
analyseti und 300 Fouriersynthesen. Die meisten Beobachtungsreihen stamm
ten aus dem jüngsten Zeitraum. Ebenso wurden aus den ausführlichen Vor
ausberechnungen der Hoch- und Niedrigwasser für einige ausländische Be
zugsorte Gezeitengrundwerte neu bestimmt. Diese Arbeiten dienten zum
Laufendhalten der Gezeitentafeln.
Die Vorausberechnungen für die 13 deutschen Bezugsorte für die Gezeiten
tafeln 1987 beruhen auf Analysen des 19jährigen Beobachtungszeit raumes
1966 bis 1984.
Unter Benutzung von Gezeitengtundwerten, die aus Watt- und Vermessungs-
pegelbeobaehtürfgen abgeleitet wurden, sind die Karten der Linien glei
chen mittleren Hochwasserzeitunterschiedes und die Karten der Linien
gleichen mittleren Springtidenhubs überarbeitet worden. Für die Seever
messung wurden 4 Wasserstandserrechnungskarten zum Beschicken der Lotun
gen entworfen.
Zahlreiche Auskünfte über Gezeiten und Wasserstände würden Schiffahrt,
Seeämtern, Gerichten und Privatpersonen erteilt.
Das Digitalisieren von Pegelkurven wurde als Routinearbeit weiterge
führt. Von den Pegeln Helgoland, Eilsum, Cuxhaven und Borkum-Fischerbalje
wurden jeweils vier Jahresreihen halbstündlicher Wasserstände erfaßt.
Die archivierten Daten sind für jedermann zugänglich auf Magnetbändern
gespeichert.
Untersuchungen zur säkularen Änderung des Wasserstandes an der deutschen
Nordseeküste wurden begonnen. Zunächst wurden die Einzelwerte der Hoch-
und Niedrigwasserstände der langen Beobachtungsreihe von 1843 bis heute
vom Pegel Cuxhaven durch Spline-Funktionen angenähert.
2.2.1.4 Wasserstandsvorhersage- und Sturmflutwarndienst
Der Wasserstandsvorhersage- und Sturmflutwarndienst wurde wie bisher un
ter Beteiligung mehrerer Wissenschaftler wahrgenommen und vom Seewetter“
amt wetterkundlich beraten.
Der Norddeutsche Rundfunk, der Westdeutsche Rundfunk, Radio Bremen und
der Deutsehlandfunk verbreiteten regelmäßig die Vorhersage der Wasser-
stähde an der deutschen Nordseeküste, bei Emden, Bremen und Hamburg. Die
Radarzentralen Knock, Bremerhaven, Cuxhaven und der Schiffsmeldedienst
in Hamburg erhielten mindestens zweimal täglich Vorhersagen für die
Hoch- und Niedrigwasser auf ihren Revieren. Außerhalb der regulären
Dienstzeit konnte die jeweils ausgegebene Wasserstandsvorhersage über
einen automatischen Anrufbeantworter abgerufen werden.
Ein fester Empfängerkreis, dem 1985 286 Behörden und private Interessen
ten angehörten, erhielt 1781 Warnungen. Über den Rundfunk und die Tele
fonansage der Bundespost wurden nur 6 Sturtnflutwarnungen für die deut
sche Nordseeküste ausgegeben (vgl. Abb. 2). Dies ist zum Teil eine Fol