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Full text: Jahresbericht 1981

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36. Jahresbet. Dt. Hydrogr. Inst. 1981 
Hydr odynamisch-numeris che Unter Buchungen: 
Ein operationeiles numerisches Modell der Deutschen Bucht, das auf An 
frage täglich aktuelle Mode11Strömungen und Modellwasserstände in die 
sem Seegebiet vorhersagt, ist entwickelt worden und steht zur Verfügung. 
Eine erste statistische Auswertung der Modellergebnisse aus dem Routine 
betrieb ergab, daß 73 X von etwa 1000 vorhergesagten Hoch- und Niedrig 
wasserständen Abweichungen 15 cm hatten. Ein Beispiel für die gute 
Übereinstimmung zwischen Meß- und Modellergebnissen hinsichtlich des Ge 
zeitenstroms zeigt Abb. 2. 
Bezüglich des Windstaus und des Reststroms hängt die Prognosequalität 
des numerischen Vorhersagesystems entscheidend von der Güte der 24stün- 
digen meteorologischen Bodenluftdruckvorhersage ab, die das DHI zweimal 
täglich vom Deutschen Wetterdienst erhält. 
Ebenfalls im Routinebetrieb einsetzbar ist ein Modellsystem für aktuelle 
Vorhersagen der Stoffausbreitung in der Deutschen Bucht. Der Ausbrei 
tungsvorgang wird hierbei durch die Strömung und eine theoretische tur 
bulente Diffusion (Monte-Carlo-Verfahren) simuliert (Abb. 3). 
Bei den Modelluntersuchungen zur Abschätzung möglicher Folgen der Ver 
klappung schwach-radioaktiver Abfälle in der Tiefsee sind die Entwick 
lung und das Austesten des vom Max-Planck-Institut für Meteorologie 
übernommenen 5"-Strömungsmodells (mit 5 Rechenebenen in der Tiefe) abge 
schlossen worden. Nach einem Simulationszeitraum von etwa 40 Jahren re 
produziert das Modell ein stationäres Strömungsfeld des Weltozeans (vgl. 
Abb. 4). Die Vertikalgeschwindigkeit ln 112 m Tiefe ist in Abb. 5 darge 
stellt. 
Erste Simulationstests über die dreidimensionale Verlagerung eines Stof 
fes im Meer über einen Zeitraum von 10 Jahren sind abgeschlossen worden. 
Neben der reinen Advektion des Stoffs durch die mittlere Strömung soll 
jetzt der Einfluß der Turbulenz in das Modell eingeführt werden. 
Parallel zu den Aufgaben an dem 5"-Modell wird daran gearbeitet, Aus 
breitungsvorgänge im Meer auch in einem l"-Modell des Nordatlantiks mit 
18 Schichten zu simulieren. Dieses Modell erlaubt eine größere räumliche 
und zeitliche Auflösung der Vorhersage. 
Küstennaher Auftrieb vor Nordwestafrika: 
Die Meßergebnisse von AUFTRIEB ’77 (“Meteor"-Fahrt Nr. 44, Januar bis 
Februar 1977) sind abschließend ausgewertet und veröffentlicht worden 
(vgl. Abb. 6). 
Die Datenbeschaffung zur Herstellung des geplanten Atlasses Uber die 
“Hydrographie der nordwestafrlkanischen Gewässer“ ist im wesentlichen 
abgeschlossen. Die Daten von etwa 19 000 hydrographischen Stationen aus 
den nordwestafrikanischen Gewässern zwischen 5* N und 36° N wurden ge 
speichert und nach bestimmten Kategorien geordnet.
	        
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