Seevermessung und Seekartenwerk
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Für das Verfahren „Automatische Datenerfassung an Bord der Schiffe" werden
die Programme a), b), c) und e) benötigt. Wird ohne automatische Datenerfassung
an Bord der Schiffe und Boote gearbeitet, d. h. nach dem Verfahren „Stempelung
der Echogramme mit Durchgangshyperbeln", so werden nur die Programme d)
und e) benötigt.
Alle Seevermessungsaufgaben des Jahres 1975 wurden mit einem dieser beiden
Verfahren ausgewertet. Die restlichen 6 Programme dienen der leichteren Ver
waltung und Kontrolle der Datenbestände auf den Magnetbändern und den
Magnetplatten.
3. Einsatz der Forschungs-, Vermessungs- und Wracksuchschiffe
a) Forschungsfahrten
Die Fahrten des Forschungsschiffes „M eteor“ *) werden dm Abschnitt C. I. aus
führlich beschrieben. Die während der Forschungsfahrten zurückgelegten See
meilen und die dabei für das Seekartenwerk ausgeloteten Fahrtstrecken sind in
der untenstehenden Tabelle aufgeführt.
Das Vermessungs- und Forschungsschiff „Gauß" unternahm 1974 14 und 1975
15 Forschungs- und Erprobungsfahrten in die Nord- und Ostsee. Zweck dieser
Fahrten waren Routineuntersuchungen über Meeresströmungen, die Radioaktivi
tät und Chemie des Meeres und die Geologie, Morphologie und Physik desMeeres-
bodens; außerdem wurden Baumuster von Ortungsfunkanlagen geprüft und
ozeanographische Meßgeräte und Meßmethoden erprobt. Auf Grund der Kosten-
Nutzen-Untersuchung zum Ersatzbau „Gauß", die von der Firma Dornier-System
in den Jahren 1972 und 1973 durchgeführt wurde, wird gemeinsam mit der
Zentralstelle für Schiffs- und Maschinentechnik (ZSM) ein Plan für den Neubau
erarbeitet. Ein Rohentwurf wurde inzwischen vorgelegt, der Generalplan soll bis
zum März 1976 erstellt werden.
Um Wasserproben zur radiologischen Untersuchung zu entnehmen, wurden mit
dem Vermessungs- und Forschungsschiff „Komet" zwei Fahrten unternommen,
im Juni 1974 in die Nordsee und von Mitte Februar bis Mitte März 1975 in die
Nordsee, Skagerrak und Kattegat (vgl. Abschn. III. 6.). Anfang September bis An
fang Oktober 1975 fuhr die „Komet" in das Seegebiet südlich Islands: Zwischen
dem Reykjanes-Rücken und dem Island-Färöer-Rücken wurden auf 18 Ost-West-
Profilen von je etwa 240 sm Länge bathymetrische, gravimetrische und magneti
sche Messungen durchgeführt,- drei Profile wurden reflexionsseismisch mit einer
Air-Gun-Anlage vermessen (vgl. Abschn. IV. 6. und IV. 7.).
Das Vermessungs- und Wracksuchschiff „A t a i r" beteiligte sich 1974 und 1975
mehrmals an Forschungsfahrten in der Nordsee, insbesondere beim Seegangsmeß
programm westlich Sylt.
*} FS „Meteor" wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und vom Deutschen Hydro
graphischen Institut gemeinsam unterhalten und genutzt. Reeder ist das DHI.