Schiffahrt
arbeitet. Das neue Kapitel III und der LSA-Code
werden voraussichtlich am 1. Juli 1998 in Kraft
treten. An der Entwicklung des LSA-Codes hat
das BSH mitgewirkt. Die in diesem Zusammen
hang vom BSH vorgeschlagenen Änderungen
zu den technischen Anforderungen an die
Leuchten für Überlebensfahrzeuge, Rettungs
westen, Rettungsringe und Überlebensanzüge
wurden von der IMO angenommen und fanden
Eingang in den neuen LSA-Code. Die Ände
rungsvorschläge des BSH hatten zum Ziel, den
persönlichen Schutz von Schiffbrüchigen zu ver
bessern und das Auffinden von im Wasser trei
benden Personen, insbesondere bei Nacht, zu
erleichtern.
Normung von Rettungsmittelleuchten (ISO)
Die Internationale Organisation für Nor
mung (ISO) hat für die Normung von Rettungs
mitteln und Brandschutzeinrichtungen auf See
schiffen den Ausschuß ISOATC8/SC1 eingerichtet.
Das BSH beteiligt sich an diesen Normungsar
beiten und hat zu diesem Zweck der ISO über
die Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik im
DIN Prüfprotokolle für Rettungsmittelleuchten
(Rettungswesten, Rettungsringe, Überlebensan
züge, Überlebensfahrzeuge) übersandt. Mit der
internationalen Vereinheitlichung dieser Prüfpro
tokolle wird angestrebt, die Zulassung von Ret
tungsmitteln der einzelnen Staaten gegenseitig
anzuerkennen, um die Herstellungskosten zu re
duzieren (nur eine Baumusterprüfung) und das
Inverkehrbringen von neuen Rettungsmitteln zu
vereinfachen und zu beschleunigen.
Dokumentieren von Prüfabläufen
Für die bildliche Dokumentation von Prüfer
gebnissen der Baumusterprüfung wurden bisher
hochwertige Kameras eingesetzt. Hiermit konn
ten jedoch Material- und Geräteeigenschaften
bei dynamischen Prüfabläufen nicht gemessen
und dokumentiert werden. Das bisherige Verfah
ren entspricht nicht den erhöhten Anforderungen
an eine wissenschaftlich abgesicherte Doku
mentation, wie sie von einem Prüflabor nach EN
45001 gefordert wird. Daher wurde unter Ver
wendung neuester Technik eine Laboranlage
entwickelt, mit der eine gesicherte Meßgenauig
keit und eine verbesserte Dokumentation von
Prüfabläufen möglich ist.
Diese Anlage besteht aus einer semiprofes
sionellen Videokamera im High-8-Format, einem
Arbeitsplatzrechner P75, einem gut auflösenden
Tintenstrahl-Farbdrucker und einem Bildbearbei
tungsprogramm, mit dem einzelne Bilder aus den
Videofilmen ohne großen Arbeitsaufwand digita
lisiert, bearbeitet und auch in vorhandene Texte
von Prüfberichten eingearbeitet werden können.
In der praktischen Erprobung erwies sich
die Anlage für die Dokumentation von Prüfungen
verschiedener Rettungswestenleuchten und bei
der Aufzeichnung des Schwingverhaltens einer
rotierenden Dreilinsen-Kennleuchte während der
Rüttelprüfung als geeignet. Für die Auswertung
und Dokumentation dynamischer Prüfabläufe, wie
z. B. bei Schlag- und Fallprüfungen an Rettungs
mittelleuchten, ist eine Videokamera mit einer
Bildfrequenz von 100 Bildern/s statt der bisher ver
wendeten Kamera mit 25 Bildern/s erforderlich.
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