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Full text: Forschungsschiff Meteor 1964-1985

Zur Erzeugung der seismischen Energie sind mehrere pneumatische Schallquellen (Air- 
guns) mit einem Gesamtspeichervolumen von etwa 15 1 verwendet worden. 
Die Arbeitsgruppe Seegravimetrie/Seemagnetik der BGR hat auf den Reisen Nr. 46, 
53 und 67 das bei der BGR entwickelte Computersystem DAVID für Datenaufnahme 
und -verarbeitung, Interpretation und Darstellung der magnetischen, gravimetrischen 
ınd bathymetrischen Daten und der Schußpunktpositionen eingesetzt. 
Im Rahmen dieses Rückblicks war es nicht möglich, auf die Vielzahl der Einzeler- 
gebnisse meeresgeophysikalischer Forschung und meßtechnischer Entwicklung einzuge- 
hen, die seit der Indienststellung der METEOR erarbeitet worden sind. 
Die deutsche marine Geophysik hat mit der METEOR-Forschung und dank der 
Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und des Bundesministeriums für 
Forschung und Technologie wieder den internationalen Anschluß erreicht. 
Die vielfältigen geophysikalischen Ergebnisse hätten nicht erzielt werden können 
ohne die Erfahrung und Einsatzbereitschaft von Mannschaft und Schiffsführung des FS 
METEOR sowie der technischen Mitarbeiter der geophysikalischen Arbeitsgruppen und 
den Aktivitäten von Prof. Dr. G. Dietrich, Prof. Dr. K. Brocks, Dr. O. Meyer, Dr. U. 
Fleischer, Prof. Dr. H. Closs, Prof. Dr. H. Menzel und Prof. Dr. E. Seibold in den 
Anfangsjahren der geophysikalischen METEOR-Forschung. 
Karl Hinz 
Seevermessung und Navigation 
An das frühere Vermessungsschiff „Meteor“ erinnern in Atlanten und Seekarten die 
Kleine und die Große Meteor-Bank — untermeerische Kuppen, die von diesem Schiff 
während der Deutschen Atlantischen Expedition 1925-1927 bzw. während der Nordat- 
lantischen Expedition 1938 entdeckt worden waren. Die Kleine Meteor-Bank war so- 
gleich nach der Entdeckung vermessen worden, während die Große Meteor-Bank nur 
überlaufen und erst im Jahre 1967 von einer neuen METEOR vermessen wurde. 
Nach kriegsbedingter Unterbrechung konnte mit der Indienststellung dieses neuen 
Forschungsschiffes METEOR ab 1964 auch die Vermessung von Teilen des Meeresbo- 
dens außerhalb der heimischen Küstengewässer wieder aufgenommen werden. Die 
Kenntnis der Topographie des Meeresbodens ist für das Verständnis vieler Vorgänge im 
Meeresbereich wichtig und Gegenstand internationalen Interesses. Die Planung größerer 
Vermessungen erfolgte daher auch im Rahmen von Zielsetzungen auf internationaler 
Ebene. 
Da bei jeder Reise des Schiffes das Echolot eingeschaltet war und die Meerestiefen 
kontinuierlich registriert wurden, ergab sich zusammen mit den Positionsdaten für jeden 
gefahrenen Weg das Tiefenprofil. So gesehen war jede Fahrt zugleich eine Vermessung 
— wenn auch nur desjenigen Meeresbodenprofils, über das der Schiffsweg ohnehin 
hinwegführte. Die Ergebnisse solcher bathymetrischen Messungen dienen einesteils zur 
Berichtigung und Ergänzung der deutschen See- und Fischereikarten des entsprechenden 
Gebietes; zum anderen werden damit auch die (teilweise auch vom DHI bearbeiteten) 
Plotting Sheets (Arbeitsblätter im Maßstab 1:1 Mio) überprüft und vervollständigt, 
die die Grundlage für die General Bathymetric Chart of the Oceans (GEBCO, Maßstab 
1:10 Mio) bilden. Die Schiffsleitung konnte die Vervollständigung der Plotting Sheets 
fördern, indem sie bei etwa gleichwertigen Alternativen von Kursen zu einem Zielgebiet 
diejenige Route fuhr, von deren Bodenprofil die wenigsten oder keine Informationen 
vorlagen. (Plotting Sheets enthalten für ein größeres Meeresgebiet das Kartennetz und 
aus verschiedenen Informationen stammende Tiefenzahlen. Letztere sind im allgemeinen 
entlang gefahrenen Kursen angeordnet.) 
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