Erinnerung des L. I.
Am 1. 6. 1963 wurde ich von Herrn Präsidenten Dr.-Ing. Zwiebler vom DHI als Ltd.
Ing. für das in Bau befindliche Forschungsschiff METEOR eingestellt.
Bis zur Indienststellung des Schiffes war ich auf der Bauwerft „Seebeck-Werft“ in
Bremerhaven als Bauaufseher tätig. Die Bauleitung und die Baukonstruktion lagen
federführend in den Händen der Typungsstelle der Wasser- und Schiffahrtsdirektion
Hamburg. Während der Bauzeit war ich 14 Tage in Friedrichshafen bei der Hersteller-
firma der Motoren und anschließend noch 14 Tage auf Seebaggern, auf denen schnellau-
fende Motoren eingebaut waren.
Da unser Neubau nach den neuesten Erkenntnissen ausgerüstet wurde, war es zu
der damaligen Zeit eine recht komplizierte und moderne Schiffsanlage. Hierbei denke
ich an die fünf schnellaufenden Diesel mit 1500 Upm und je 600 PS. Sämtliche Motoren
waren mit Dreh- bzw. Gleichstromgeneratoren gekuppelt. Die diesel-elektrische Anlage
wird mit einer Leonardsteuerung gefahren. Das Schiff wurde als Zweiabteilungsschiff
gebaut, wodurch wir in unserem Maschinenraum sehr viele wasserdichte Schotten hatten.
Eine große Minen-Eigenschutz-Anlage (M. E. S.) wurde eingebaut. Außerdem
erhielt die METEOR eine komplette aktivierte Schlingerdämpfungsanlage, die auch die
Rollbewegungen beim Stillstand des Schiffes auf See aufheben sollte.
Durch Erprobungsfahrten von der Werft und auch vom DHI konnten sehr viele
Fehler beseitigt werden. Der Maschinenbesatzung konnten durch diese Fahrten gute
Kenntnisse in der Bedienung gegeben werden.
Im Oktober 1964 liefen wir zur ersten Reise in den Indischen Ozean aus, von der wir
im Mai 1965 sehr zufrieden nach Hamburg zurückkehrten. Das gute Gelingen dieser
Reise hatte ich in erster Linie meinen guten Leuten in der Maschine zu verdanken.
Unter diesem glücklichen Meteorstern fuhr ich als Ltd. Ing. bis zu meiner Pensionie-
rung im Juli 1976 auf der METEOR.
Bernhard Ammermann
Arbeitspläne
Verzage nicht, Du Häuflein klein,
ein Strommesser ist besser als kein!
Der Korken drum zum Himmel schoß,
der Sekt in breiten Strömen floß.
Der Bootsmann grient, der Käpten strahlt,
nur Hermann das Verkehrsboot malt.
Herrn Meincke gar der Hafer sticht
er fürchtet nicht das Gott’sgericht
er fordert stracks und ungeniert
„ne neue Tiefe ausprobiert!“
Doch Magaard-Krause mit Bedacht
„Erst wird ein bessrer Spleiß gemacht“
Der Käpten sagt ganz unumwunden
„Der rechte Trick ist nicht erfunden,
der unten mit nem großen Knall
den Stein löst ab auf jeden Fall.
wir wollen drum in diesen Tagen
nicht mehr als irgend nötig wagen.“
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