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4 Die Probennahme
Die Probennahme ist ein wesentlicher Bestandteil eines Analysenverfahrens. Im Ideal
fall liefert sie eine Probe, die, als Teilmenge einer Gesamteinheit, dem Durchschnitt
des zu beurteilenden Objektes entspricht. Bei homogenen Untersuchungsobjekten
kann diese Forderung leicht erfüllt werden. Bei sehr heterogenen und variablen Unter
suchungsobjekten, wie marinen Sedimenten und Schwebstoffen, ist die Representa-
tivität einer Probe dagegen nur schwierig zu gewährleisten. Darüber hinaus besteht,
besonders in der Spurenanalytik, die Gefahr der Verfälschung von Ergebnissen durch
Kontaminationen und Verluste während der Probennahme. Daher sollen die Techniken
der Probennahme genauer betrachtet werden.
Für die Beprobung der drei Kompartimente des Meeres, Wasser, Sediment und
Schwebstoff, ist jeweils eine besondere Technik erforderlich. Da die Wasseranalytik für
die vorliegende Arbeit nur eine geringe Rolle spielt, soll die Probennahmetechnik für
das Wasser hier nicht näher beschrieben werden. Für die Routineanalytik erfolgt sie
mit 10 I- und 100 I- Glaskugelschöpfern [152, 153].
Sämtliche Proben, die für die vorliegende Arbeit relevant sind, wurden auf den Reisen
225, 227, 238, 241, 251,260 und 261 des Forschungsschiffes "FS Gauss" genommen.
Die Fahrtrouten und die Probennahmestationen dieser Reisen sind im Anhang A2
aufgeführt.
4.1 Die Probennahme von Sedimenten
Zur Probennahme von Sedimenten stehen diverse Geräte zur Verfügung, die sich in
drei Klassen unterteilen, die Dredschen, die Lotröhren und die Greifer [154, 155].
• Dredschen sind Kästen oder Netze, die wie ein Schleppnetz über den
Meeresboden gezogen werden. Sie dienen zur Probennahme von sehr grobem
Material und benthischer Fauna
• Lotröhren sind Röhren, die je nach Länge und Gewicht senkrecht in den-
Meeresboden stoßen und einen Sedimentkern ausstechen
• Greifer sind Geräte, die ähnlich einer Baggerschaufel einen Teil des Meeres
bodens ausgraben