Untersuchungsobjekt und zu bestimmende Stoffe
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Die unbedachte und wahllose Anwendung des DDT als Pestizid gegen
Getreideschädlinge führte zum Auftreten von Resistenzerscheinungen bei Insekten.
Die hohe Toxizität des DDT und seiner Metabolite für niedere Organismen (z.B.
Fische), seine außerordentliche Persistenz und sein Bioakkumulationsvermögen ließen
eine Arbeitsgruppe der WHO zu dem Schluß kommen, daß DDT und seine Metaboliten
als größere Gefahr für die Umwelt angesehen werden müssen und nicht angewendet
werden sollten, wenn andere Insektizide zur Verfügung stehen [108]. Weitere toxische
Effekte betreffen das Ausdünnen von Eierschalen bestimmter Vogel-arten und die
Leberkanzerogenität bei Mäusen. In den meisten Industrieländern ist die Anwendung
mittlerweile verboten, während es in den Entwicklungsländern noch produziert und
angewendet wird [109, 110].
• p,p'-Dichlordiphenyldichlorethen (p,p'-DDE)
Das p,p'-Dichlordiphenyldichlorethen (1,1-Dichlor-2,2-bis(4-chlorphenyl)ethen) ist nicht
insektizides Nebenprodukt bei der Herstellung und ein Metabolit des DDT. Vermutlich
ist die Resistenz einiger Insekten auf die Entwicklung eines Enzyms zurückzuführen,
daß DDT zu DDE abbaut. Es entsteht durch Dehydrochlorierung des DDT in biologi
schen Systemen und reichert sich stark im menschlichen und tierischen Fettgewebe
an. DDE steht im Verdacht, krebserregend zu sein und ist ebenfalls sehr persistent.
• p,p'-Dichlordiphenyldichlorethan (p,p'-DDD)
Das p,p'-Dichlordiphenyldichlorethan (1,1-Dichlor-2,2-bis(4-chlorphenyl)ethan) ist
unspezifisch insektizid und auch ein Metabolit des DDT. Es entsteht beim abiotischen
Abbau von DDT, besonders im anaeroben Milieu von Sedimenten. Wie das DDE ist es
bioakkumulierbar, krebsverdächtig, leber- und nierenschädigend und mindestens so
persistent wie DDT.
• Hexachlorbenzol (HCB)
Hexachlorbenzol wurde bis 1976 als Saatbeizmittel und Fungizid in Böden eingesetzt.
Es ist häufig Ausgangs-, Zwischen- und Nebenprodukt bei chemischen Synthesen. Die
bei Chlorierungs- und Verbrennungsprozessen ungewollt produzierte Menge des HCB
ist wesentlich größer als die gezielt produzierte [111].