Großräumige Verteilung von CKW in Sedimenten und Schwebstoffen
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Auf den Gauss-Reisen 241 (Juni '94) und 251 (Dezember '94) wurden die Ästuare von
Weser, Ems, Rhein und Themse beprobt (siehe Karte A.1 im Anhang). Es wurden
Sediment- und Schwebstoffproben genommen. Da die lipophilen chlorierten Kohlen
wasserstoffe (außer den Hexachlorcyclohexanen) überwiegend partikulär adsorbiert
vorliegen, wurden die Konzentrationen von gelösten CKW in der wässerigen Phase
nicht bestimmt (vergl. Kap. 2.2). Die gewonnenen Ergebnisse sollen sowohl für die
Sedimente als auch für die Schwebstoffe durch Literaturdaten der Elbe ergänzt werden
[391]. Weitere Literaturwerte, die von Sedimentuntersuchungen der Mündungsgebiete
von Humber und Wash Vorlagen, beruhten auf der Bestimmung von polychlorierten
Biphenylen in der Korngrößenfraktion von Partikeln mit einem kleineren Durchmesser
als 63 pm [35] oder enthielten nur Summenkonzentrationen [145].
Mit dem vorliegenden Datenmaterial soll die großräumige Verteilung von chlorierten
Kohlenwasserstoffen in und zwischen Sedimenten und Schwebstoffen der untersuch
ten Ästuare beurteilt werden. In einem gesonderten Abschnitt sollen die Ergebnisse der
Sediment- und Schwebstoffuntersuchungen dann miteinander verglichen werden.
12.1 Chlorierte Kohlenwasserstoffe in Sedimenten
Zusätzlich zu den o.g. Flußästuaren wurden weitere Sedimentproben auf zwei
Stationen im Bereich der Deutschen Bucht (# 5 und # 6) und in der offenen Nordsee
(# 35, ca. 140 sm östlich von Flamborough Head und 70 sm nordöstlich von Texel)
genommen. Im Bereich der Rheinmündung wurde das Sediment auf einer küstennahen
(# 17) und einer küstenfernen Station (# 19) beprobt. Die Erkenntnisse über die
Inhomogenität und Variabilität von Sedimenten, die Gegenstand des Kap. 10 waren,
lagen zum Zeitpunkt der Gauss-Reisen 241 und 251 noch nicht vor. Deswegen erfolgte
nur eine einmalige Probennahme, d.h. es wurde kein Probenpool erstellt, um den
Einfluß der kleinräumigen Variabilität von Sedimenten zu reduzieren.
Die Sedimente wurden gefriergetrocknet (Christ-Anlage) und mit der optimierten SFE-
Methode extrahiert (Einwaagen 4 -10 g). Es erfolgte keine Unterteilung der Sedimente
in verschiedene Korngrößenfraktionen (vergl. Kap. 11). Die quantitative Bestimmung
der Analyten in den Extrakten wurde nach der säulenchromatographischen
Aufreinigung auf zwei Trennsäulen unterschiedlicher Polarität (GC-Methode C 1 - 20)
durchgeführt.