Untersuchungsobjekt und zu bestimmende Stoffe
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Das heißt, der Stoff muß für den aufnehmenden Organismus in einer geeigneten Form
zur Verfügung stehen. So kann z.B. ein mit Schadstoffen hochbelastetes Sediment nur
geringe direkte Auswirkungen haben, wenn kein Organismus zugegen ist, der den Stoff
in der vorliegenden Form aufnehmen kann [53-55].
Abb. 2.2 Schema der Transportwege von Schadstoffen im marinen Ökosystem
Häufig wird von dem marinen Bereich, speziell von den Sedimenten, als ultimative
Senke für anthropogene Schadstoffe gesprochen [56-58]. Dies ist nur bedingt richtig,
denn aus Abbildung 2.2 geht hervor, daß ein in die marine Umwelt gelangter Stoff
diese z.B. über die Atmosphäre oder in einem Speisefisch angereichert wieder verlas
sen kann. So ist z.B. das wegen seines hohen Proteingehaltes als Futtermittel verwen
dete Fischmehl oft mit Schadstoffen belastet. Erst wenn der Stoff an partikulärem
Material adsorbiert ist, das in Meerestiefen absinkt, wo es durch keinerlei Einflüsse zur
Resuspendierung kommt und kein Organismus diesen aufnimmt, wird dieser Stoff
relativ lange im marinen Bereich verbleiben. Aber auch dann ist noch ein Übergang in
die gelöste Phase und somit eine Remobilisierung möglich [59-63]. Richtig ist, daß die
Ozeane schon aufgrund ihres Anteils an der Erdoberfläche (71 %), eine wichtige Rolle
in den verschiedensten Stoffkreisläufen, auch denen von Schadstoffen, spielen [64].