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8 Entwicklung einer SFE-Methode, Validierung der Methode und des
Analysenverfahrens
Die Methode der Extraktion mit überkritischen Fluiden soll für die Anwendung auf
marine Feststoffe optimiert und durch den Vergleich mit der Soxhlet-Extraktion vali
diert werden. In einem weiteren Schritt soll die gesamte Analysenmethode durch
Anwendung auf zertifizierte Proben aus einem internationalen Ringversuch überprüft
werden.
Die Auswertung aller Analysenergebnisse der vorliegenden Arbeit, die aus
Mehrfachbestimmungen hervorgingen, erfolgte auf der Basis des arithmetischen
Mittelwertes. Die Streuung der Einzelwerte wurde durch die Standardabweichung
charakterisiert. Um die Verfälschung des Mittelwertes durch stark abweichende
Einzelwerte ("Ausreißer") zu vermeiden, wurde in solchen Fällen ein Grubbs-Test
durchgeführt [327, 328].
8.1 Optimierung der SFE-Bedingungen
Die SFE-Technik ist bereits in diversen Arbeiten auf die Extraktion von organischen
Spurenstoffen aus verschiedenen Matrices angewendet worden. Beim Vergleich der
SFE-Bedingungen aus Literaturangaben fällt auf, daß sehr unterschiedliche
Bedingungen angewendet wurden und die Ergebnisse sich zum Teil widersprechen.
Während einige Arbeitsgruppen chlorierte Kohlenwasserstoffe mit reinem Kohlen
dioxid aus Feststoffen, zumeist Sedimenten, extrahieren, kommen andere Arbeiten zu
dem Schluß, daß erst die Verwendung von Methanol oder Dichlormethan als Modifier
oder die Verwendung von anderen überkritischen Fluiden (z.B. Monochlordifluorme-
than) eine quantitative Extraktion dieser Stoffe ermöglicht [244, 304, 308, 329, 330].
Andere Methoden beeinhalten die Extraktion bei sehr hohen Temperaturen (200 °C),
die nur mit wenigen Geräten zu realisieren sind [331, 332].
Die in der Literatur angegebenen Extraktionsbedingungen wurden anhand einer
(repräsentativen) marinen Mischprobe miteinander verglichen. Hierzu wurde eine
größere Menge einer Mischung aus verschiedenen, gefriergetrockneten Sedimentpro
ben der Deutschen Bucht erstellt (Elbe-, Weser-, Ems-Mündung). Gröbere Steine,
Pflanzen- oder Muschelreste wurden durch Siebung (Maschenweite 1mm) abgetrennt.