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Kapitel 7
Ein kathodisch geschalteter, radio
aktiver ß-Strahler ( 63 Ni) ionisiert
einige Gasmoleküle (M, Stickstoff
oder Argon/Methan-Gemisch). Die
dadurch entstehenden (langsa
men) Sekundärelektronen (e')
wandern im elektrischen Feld zur
Anode und erzeugen einen Basis
oder Nullstrom. Gelangen elektro-
negative Moleküle (RCI) in den
Detektionsraum, so lagern sie ei
nen Teil der langsamen Elektronen
an (e'RCI). Die entstehenden An-
lonen wandern sehr viel langsamer
im elektrischen Feld; sie werden durch den Gasstrom aus dem Detektionsraum
herausgespült, bevor sie zur Anode gelangen. Die daraus resultierende Abnahme des
Basisstromes ist das zu messende Signal. Weil die Empfindlichkeit des ECD sowohl
vom Gasfluß als auch von der Zusammensetzung des zu detektierenden Moleküls
abhängt, gehört er zur Gruppe der konzentrationsabhängigen, selektiven Detektoren.
Moderne ECD arbeiten mit einer gepulsten Spannung, d.h. die zur Aufrechterhaltung
des Basisstromes erforderliche Frequenzerhöhung ist bei diesen Detektoren das Meß
signal. Das Argon/Methan-Gemisch ist kein geeignetes Trägergas für die Kapillargas
chromatographie. Zudem reicht der maximale Fluß, der durch eine Kapillarsäule
erreicht werden kann, nicht aus, um den zum Betrieb des ECD erforderlichen Gasfluß
zu gewährleisten. Daher wird dem Trägergas (Helium, Stickstoff oder Wasserstoff)
eines der beiden genannten Gase kurz vor dem Eintritt in den Detektionsraum
beigemischt. Deshalb werden sie auch als als make up-Gas bezeichnet. Nachteile des
ECD sind seine Empfindlichkeit für Verunreinigungen von Träger- und make up-Gas.
Auch geringste Mengen von Sauerstoff und Feuchtigkeit beeinflussen Rauschen,
Linearität und Empfindlichkeit des ECD.
Detektionsraum
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| e~ RCI 111
1 \ L
p -+ RCI 6J Nt
1'
CD
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■ra.
Anode (+) a a a Kathode (-)
Gasstrom
Abb. 7.1 Meßprinzip des ECD