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Full text: Jahresbericht 1995

Meereskunde 
■ Oslo/Paris-Kommission (OSPARCOM) 
Über die Oslo-Kommission informierten die 
britischen Behörden die anderen Vertragsspar- 
teien über die geplante Versenkung der Off- 
shore-Anlage „Brent Spar“. Das BSH erarbeitete 
für das BMU einen Bericht, in dem kritisch Stel 
lung zu diesen Plänen bezogen wurde. Die Stel 
lungnahme des BSH war Grundlage für ein 
Schreiben des BMU an die britischen Behörden, 
in dem die Entsorgung der „Brent Spar“ an Land 
gefordert wurde. 
Auf der Jahressitzung der Oslo/Paris-Kom- 
mission wurde ein Moratorium hinsichtlich der 
Versenkung ausgedienter Offshore-Anlagen auf 
See beschlossen, bis die Oslo-Kommission ei 
nen Nachfolgebeschluß gefaßt hat. 
In der ersten Sitzung der „Working Group 
on Sea-Based Activities“ (SEBA) wurden die 
Themenkomplexe Offshore-Aktivitäten (z. B. Er 
arbeitung eines verbindlichen Kontrollsystems 
für Offshore-Chemikalien) und Einbringung von 
Abfällen und anderen Stoffen (z. B. Überarbei 
tung des internationalen Meldewesens) verhan 
delt. Ferner wurden für die vierte Internationale 
Nordseeschutz-Konferenz technische Berichte 
über Schadstoff-Emissionen von Offshore-Anla 
gen vorbereitet. 
Die Oslo/Paris-Kommission hat ferner die 
Regularien zur Erstellung des Qualitätszu 
standsberichtes „QSR 2000“ für den gesamtem 
Nordostatlantik festgelegt. Dazu gehört auch das 
gemeinsame international gültige Überwa 
chungsprogramm. Das BSH hatte an der Vorbe 
reitung dieses Beschlusses in den zuständigen 
70 
Gremien, „Assessment and Monitoring Commit 
tee” (ASMO) sowie „Working Group on Concen 
trations, Trends and Effects of Substances in the 
Marine Environment“ (SIME), mitgearbeitet. 
Das Monitoring des deutschen Nordsee- 
Sektors ist Bestandteil des Bund/Länder-Meß- 
programms und damit international in die Arbeit 
des Oslo/Paris-Übereinkommens eingebunden. 
Das BSH arbeitet deshalb in den betreffenden 
Gremien mit, in denen das neue „Joint Assess 
ment and Monitoring Programme“ (JAMP) ge 
staltet wird. Die verantwortliche OSPAR-Arbeits- 
gruppe für die Monitoring-Programme des 
Meeres ist die SIME, die 1995 zum erstenmal 
zusammentrat; das BSH stellt für die nächsten 
beiden Jahre den Vorsitzenden. 
■ Meeresumweltausschuß (MEPC) der Inter 
nationalen Seeschiffahrts-Organisation (IMO) 
Die Verbreitung von Organismen mit dem 
Ballastwasser von Schiffen ist inzwischen welt 
weit als Problem erkannt worden. Zu diesem 
Thema beteiligte sich das BSH im MEPC an ei 
ner Arbeitsgruppe, die dazu eine spezielle An 
lage zum MARPOL-Übereinkommen und eine 
Aktualisierung der betreffenden Richtlinie ent 
werfen soll. Damit werden konkrete Maßnahmen 
zur Verminderung der Verbreitung von Organis 
men mit dem Ballastwasser festgelegt. Derzeit 
wird grundsätzlich der Austausch des Ballast 
wassers auf Hoher See empfohlen. 
Falls im Ballastwasser fremde Organismen 
zu erwarten sind und der Austausch auf Hoher
	        
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