MEERESKUNDE
Die meereskundiichen Dienste und die Auf
gaben zum Schutz der Meeresumwelt standen
im Mittelpunkt der Arbeiten in der Meereskunde.
So wurden die Wasserstandsvorhersagen für die
Elbe den gestiegenen Anforderungen der Schiff
fahrt schrittweise angepaßt.
Die Weiterentwicklung operationeller Simu
lationsmodelle für die Ostsee betreibt das BSH
in Arbeitsteilung mit ausländischen Partnern. Die
täglich errechneten Prognosen werden zukünftig
allen Ostseeanliegerstaaten zur Verfügung ste
hen.
Bei der Planung eines weltweiten Ozean-
Beobachtungssystems (Global Ocean Obser
ving System, GOOS) hat das BSH als deutsches
Sekretariat einen umfassenden Bericht über die
bereits laufenden operationellen Programme
und Forschungsprojekte in Deutschland veröf
fentlicht.
Als Folge der Diskussion um den möglichen
Transport radioaktiv belasteten Wassers aus
dem Nordmeer in den Atlantik wurden großräu
mige Untersuchungen im Europäischem Nord
meer auf radioaktive Schadstoffe durchgeführt.
Zugleich fanden auch Untersuchungen auf orga
nische Schadstoffe statt, ergänzt durch meeres
physikalische Untersuchungen.
Die Arbeiten zur Neufassung der Überwa
chungsprogramme in Nord- und Ostsee wurden
im nationalen und internationalen Rahmen wei
tergeführt.
Überwachung
Überwachung des Meeres
Nord- und Ostsee sind Randmeere des At
lantischen Ozeans und stehen durch die hohe
Besiedlungsdichte ihres Wassereinzugsgebietes
und durch die starke Industrialisierung ihrer An
rainerstaaten unter besonderem Einfluß von Ein
trägen von Nähr- und Schadstoffen. Die nationa
len und internationalen Bemühungen zur
Reinhaltung der Meere haben noch nicht in allen
Bereichen zu befriedigenden Ergebnissen ge
führt. Dies zeigen die gewonnenen Überwa
chungsergebnisse. Um sicherzustellen, daß die
wissenschaftlichen Grundlagen für die richtigen
und wirksamen Maßnahmen zum Schutz von
Nord- und Ostsee geliefert werden, sind umfang
reiche Überwachungsarbeiten notwendig. Sie
sind eingebettet in nationale und internationale
Forschungs- und Überwachungsprogramme und
finden ihren Niederschlag in dem Gesetz über
die Aufgaben des Bundes auf dem Gebiet der
Seeschiffahrt. Danach ist das BSH verpflichtet,
„meereskundliche Untersuchungen einschließ
lich der Überwachung der Veränderungen der
Meeresumwelt“ durchzuführen. Nach dem
Strahlenschutzvorsorgegesetz hat es in „Nord-
und Ostsee einschließlich der Küstengewässer
die Radioaktivität von Meerwasser, Schwebstof
fen und Sediment“ zu untersuchen.
Zur Erledigung der Überwachungsaufga
ben arbeitet das BSH sehr eng mit den Umwelt
behörden des Bundes und der Länder sowie den
Meeresforschungsinstituten an den Universitä
ten zusammen. So führt das Institut für Ostsee
forschung Warnemünde an der Universität Ro
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