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Die Rückbindung, induktive Effekte des Substituenten R und sterische
Interferenzen können zu einem variablen, partiellen Doppelbindungs
charakter der S-C- und C-N- Bindungen führen, so daß das 7r-System über
die Metallchelatgruppierungen völlig delokalisiert ist.
Die meisten Komplexe können durch die Bruttoformel Me(DTC) n beschrieben
werden, wobei n im allgemeinen der Oxidationsstufe des Zentralatoms
entspricht. Häufig treten Komplexe mit n = 2 oder 3 auf. Diese sind planar
quadratisch (z.B. für Nickel, 4-fach koordiniert), tetragonal pyramidal (z.B.
für Cu und Zn, 5-fach koordiniert) oder verzerrt oktaedrisch (z.B. für Co und
Fe, 6-fach koordiniert [55-59].
Komplizierter sind die Verhältnisse, wenn Komplexe mit Metallkationen
gebildet werden, die in verschiedenen Oxidationsstufen auftreten und/oder
keine einfach solvatisierten Ionen in Lösung bilden. So sind z.B. auch
Komplexe von Oxo-Kationen des Vanadiums, Molybdäns und Urans bekannt
[54].
Die meisten analytisch interessanten Eigenschaften bieten die disubstitu-
ierten Dithiocarbamate. Monosubstituierte Verbindungen sind auf Grund
ihrer größeren Instabilität und den stärker reduzierenden Eigenschaften
weniger geeignet [62].
Die Art der Substituenten hat einen großen Einfluß auf die Eigenschaften
der Dithiocarbamate. Z.B. liegen einerseits Substituenten mit hydrophilen
Gruppen und andererseits solche mit hydrophoben Gruppen vor.
Dithiocarbamate, die hydrophile Gruppen besitzen, bilden in Wasser lösliche
Komplexe und lassen sich nicht in organische Lösungsmittel überführen. In
der Analytik wendet man sie an für Maskierungen in komplexometrischen