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beruhen. Umgekehrt kann auch eine emittierte Röntgenlinie ein anderes
Element in der Probe anregen, was dann eine höhere Intensität (Konzen
tration) vortäuscht. Diese Interelementanregung kann gegenüber den
Selbstabsorptionseinflüssen in der Probe meist vernachlässigt werden.
4.1.3 Nachweismethoden für die Röntgenfluoreszenzstrahlung
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Nachweismethoden, die wellenlängen-
dispersive und energiedispersive. Für eine schnelle Multielementanalyse
eignet sich die energiedispersive Methode besser. Deshalb wird sie in dieser
Arbeit ausschließlich angewendet.
Bei der energiedispersiven RFA wird die polychromatische Fluoreszenzstrah
lung auf einen Halbleiterdetektor (den Analysatorkristall) gerichtet und die
Energie jedes einzelnen Röntgenquants bestimmt. Meistens handelt es sich
um einen Lithium-gedrifteten Siliziumdetektor. Die Methode beruht im Prin
zip auf einem p-n-Übergang. Bei einer angelegten Spannung von 1000 V
sind keine freien Ladungsträger im Detektorvolumen vorhanden. Die
einfallende Strahlung erzeugt im Detektormaterial eine Anzahl von
Elektronen-Loch-Paaren, die streng proportional der Intensität der
einfallenden Röntgenphotonen ist. Die entstandenen Ladungsträger werden
im elektrischen Feld abgesaugt, d.h. Ladungsimpulse werden in
Spannungsimpulse umgesetzt, die ebenfalls wieder proportional zur Energie
sind. Die Spannungsimpulse werden einem Vielkanalanalysator zugeführt,
wo sie entsprechend ihrer Amplitude sortiert und gespeichert werden. Der
Speicherinhalt ist dann ein Abbild des RFA-Spektrums. Die Lage der
Aplitude auf der Energieskala liefert die Information über die Art des
Elementes, die Peakhöhe über seine Konzentration. Die Energieauflösung
beträgt hier etwa 100 eV. Weitere Einzelheiten werden in der Literatur
beschrieben [32,33].
Bei der wellenlängendispersiven Methode wird die Fluoreszenzstrahlung
durch Beugung an einem Analysatorkristall zerlegt und über einen