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Meerwasserproben werden beim BSH im allgemeinen bei einem pH-Wert von
2 gelagert. Bei diesem pH-Wert sind Monomethylarsonsäure und
Dimethylarsinsäure stabil.
3.2 Biogeochemie des Arsens im Meerwasser und sein Vorkommen in
einigen Meeressystemen
Der durchschnittliche Gehalt an Arsen im Meerwasser beträgt ca. 2 jug/1,
wobei in verschiedenen Bereichen, in verschiedenen Schichten oder zu
verschiedenen Jahreszeiten sich die Arsenkonzentrationen stark unter
scheiden können (s. Tabelle 3, S. 19ff). In den Flußmündungsgebieten, den
sog. Ästuarbereichen, und in Küstengebieten ist der Arsengehalt z.B.
wesentlich größer als im offenen Ozean (s. Tabelle 3) und im Frühjahr oder
Sommer wurden schon wesentlich niedrigere Konzentrationen gemessen als
im Herbst oder im Winter [12-15]. Im allgemeinen verhält Arsen sich
konservativ. Eine Ausnahme bilden hier einige Ästuarbereiche, die stark mit
umweltver-schmutzenden Substanzen belastet sind.
Zusätzlich zu den vier natürlich im Meerwasser vorkommenden Spezies
werden durch menschliche Aktivitäten noch eine Reihe anderer Ver
bindungen ins Meer eingetragen. Einige dieser Verbindungen sind As 2 0 3 ,
Monomethylarsonsäure, Dimethylarsinsäure, Calciumarsenat und Bleiar-
senat [1]. Arsenverbindungen sind an vielen konkurrierenden Vorgängen
beteiligt. Dazu gehören:
chemische Prozesse wie Oxidation von Arsenit zu Arsenat oder die
Rückreaktion, Bildung von Niederschlägen und Komplexen,
physikalische Vorgänge wie Diffusion, Durchmischung, Adsorption
oder Desorption an, bzw. von organischen und anorganischen
Substanzen,
biologische Prozesse, nämlich Reaktionen mit Algen-, Phytoplankton-
und Bakterienarten und teilweiser Einbau in pflanzliche und letztlich
auch tierische Zellen.