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male Anzahl der Tage mit Eis beobachtet - 115 im Strelasund und
im Bereich Palmer Ort bis Freesendorfer Haken und 116 in der
Vierendehlrinne.
Häufigkeit des Eisauftretens
Die Abb. 1. veranschaulicht die Häufigkeitsverteilung des
Eisauftretens für den 01., 11. und 21. der Monate November bis
April in den Innenfahrwassern (Vierendehlrinne) und im Seegebiet
(Warnemünde).
Die Häufigkeitsverteilung des Eisauftretens im ■ 30-jährigen
Zeitraum weist sowohl für die Innenfahrwasserabschnitte (Abb.
la.) als auch für die Seegebiete (Abb. lb.) zwei Maxima auf. Die
Wahrscheinlichkeit, das Eis im November oder im Dezember in
inneren Bereichen anzutreffen, ist sehr klein, für die Seegebie
te ist sie gleich Null. Im Januar steigt die Häufigkeitskurve
rasch an und erreicht ihr erstes Maximum zwischen dem 11. und
dem 21. Januar. Das zweite Maximum unterscheidet sich in der
Höhe kaum vom ersten Extremwert und liegt für alle Bereiche
zwischen dem 21. Februar und dem 1. März.
In schwachen bis mäßigen Wintern, die ca. 70% des betrachte
ten Zeitraumes ausmachen, ist die Eisbildung in den Seegebieten
unwahrscheinlich, und in den inneren Bereichen kommt das Eis
entweder im Januar oder im Februar vor. In den eisreichen Win
tern bildet sich die stabile Eisdecke in den geschütztliegenden
und wenig befahrenen Abschnitten zum größten Teil schon in der
zweiten Januardekade und bleibt bis zur Auflösung im März lie
gen. Der Höhepunkt eines starken Eiswinters liegt im Seegebiet
in der letzten Februardekade.
Beobachtungen des Bedeckungsgrades und der Eisdicke
Die in den Abbildungen 2 und 3 dargestellten Diagramme zeigen
die Verteilung der Eisdicke und des Bedeckungsgrades für einige
Beobachtungsbereiche.
In den meisten inneren Fahrwasserabschnitten, besonders in
den Zufahrten nach Stralsund wird am häufigsten Festeis mit
Eisdicken bis zu 30 cm beobachtet. In der Wismarbucht, sowie auf
der Unterwarnow dominiert das lockere Treibeis, das überwiegend
dünner als 11 cm ist. Hier wird die Verschlechterung der Eis
verhältnisse durch den regen Schiffsverkehr und die häufigen
ablandigen Winde verhindert. Im östlichen Seegebiet werden am
häufigsten Eisdicken zwischen 16 und 30 cm gemessen, und das
sehr dichte bis kompakte Eis ist mindestens genau so oft anzu
treffen, wie das lockere Treibeis. Eine nennenswerte Eisbildung
in diesen Gebieten kommt nur in sehr kalten Wintern vor, die
fast ausschließlich durch lang andauernde sogenannte Ostwetter
lagen hervorgerufen werden. Durch die auflandigen Winde wird das
Treibeis der offenen See in die Nähe der Küste getrieben, und
nicht selten entstehen speziell in Prorer Wiek Gürtel aus kom
paktem oder zusammengeschobenem Eis.