a
Meereskunde
graphischen Ort der Sedimentprobenentnahme
abhängt, d. h., man kann eine Zunahme der Kon
tamination in westlicher Richtung erkennen. Da
bei ist jedoch zu bedenken, daß auf den Statio
nen im östlichen Teil des dargestellten Gebietes
(Fehmarnbelt, Mecklenburger Bucht und Arkona)
Sedimente mit einem hohen Sandanteil vorlie
gen. Auf den Stationen mit höheren Cs 137-Ge-
halten (z. B. Neustädter Bucht, Kieler Förde) lie
gen schlickige Sedimente mit besonders großem
Feinkornanteil vor. Auf diesen Stationen kann
man für die letzten Jahre eine ansteigende Ten
denz beobachten.
Für die Fragen des Verbleibs der eingetra
genen Schadstoffe im Sediment sind die Mes
sungen an Schwebstoff und Sediment in der Zu
kunft im Meer von besonderer Bedeutung, zumal
das Sediment in der Nahrungskette im Meer ein
wesentliches Glied darstellt.
Überwachung des Meeres auf Nährstoffe und
Sauerstoff
Anfang Februar wurde die Trenduntersu
chung der Nährstoffkonzentration (Phosphat,
Stickstoffverbindungen, Silikat) in der Deutschen
Bucht fortgesetzt. Das Stationsnetz umfaßte 35
Stationen, darunter auch die im Bund/Länder-
Meßprogramm für die Küstengewässer der Nord
see (BLMP) und im Joint Monitoring Programme
(JMP) der Übereinkommen von Oslo und Paris
vereinbarten Stationen.
Zusätzlich wurden zusammen mit der GKSS
umfangreiche Vergleichsmessungen mit Pum-
penphotometem (APP) zur kontinuierlichen Be
stimmung von Nährstoffen durchgeführt. Außer
dem wurden Kohlendioxidgehalt, Alkalinität und
pFI-Wert bestimmt, um Daten zum C0 2 -Transfer
zu bestimmen.
Die Messungen an den national und inter
national vereinbarten Überwachungsstationen
der westlichen Ostsee wurden in der zweiten Au
gusthälfte vorgenommen.
Während der Meteor-Fahn 30/3 wurde als
Beitrag zum World Océan Circulation Experiment
(WOCE) die Sauerstoffkonzentration in der Lab
radorsee und entlang eines Schnittes Südgrön
land - Irland gemessen. Bei den Nährstoffbe
stimmungen wurde mitgearbeitet.
Die Interkalibrationsmessungen im Rahmen
des Qualitätssicherungsprojekts der EU wurden
fortgesetzt.
Anfang Februar war der Süßwasseranteil im
küstennahen Bereich der Deutschen Bucht um
etwa 50 % höher als in den abflußarmen Vorjah
ren. Entsprechend höher waren daher auch die
Nitrat- und Silikatkonzentrationen. Bei der Phos
phatkonzentration hat sich die abnehmende Ten
denz trotz des hohen Süßwassereintrags fortge
setzt. Abb. 2 zeigt die Ergebnisse der Trend
auswertung für Phosphat, Nitrat + Nitrit und Sili
kat. Die Konzentrationen sind dabei auf das glei
che Mischungsverhältnis von Süß- und Salzwas
ser, d. h. auf den gleichen Salzgehalt bezogen.
In der westlichen Ostsee war Ende August die
Nährstoffkonzentration der Jahreszeit entspre
chend sehr niedrig.