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Full text: 3: Entwicklung einer Bestrahlungsapparatur zum photochemischen Aufschluß von Meerwasserproben zur Bestimmung von Schwermetallen

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1 Einleitung und Ziel der Arbeit 
Das Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie BSH (früher Deutsches 
Hydrographisches Institut) untersucht seit vielen Jahren Meerwasser u.a. 
auf Schwermetalle. Dafür werden hauptsächlich die Totalreflexions-Rönt 
genfluoreszenzanalyse TRFA und die Invers-Voltammetrie ASV eingesetzt. 
Besonders in den Frühjahrs- und Sommermonaten kommt es durch den 
Anstieg der Sonneneinstrahlung zu vermehrten biologischen Aktivitäten. 
Diese Aktivitäten führen schließlich durch Dissimilation regelmäßig zu 
einem erhöhten Anteil von organischen Verbindungen im Meerwasser. 
Die meisten dieser Verbindungen (z.B. Huminsäuren, verschiedene Lipi 
de, Peptide und Polysaccharide) sind in der Lage, Schwermetalle zu 
komplexieren und sie damit dem Nachweis zu entziehen. 
Einige dieser organischen Verbindungen gehen bei elektrochemischen 
Bestimmungsmethoden selbst Elektrodenreaktionen ein und führen auf 
diesem Wege zu Interferenzen. Diese Störungen bzw. Überlagerungen 
können die Analysenergebnisse in Einzelfällen bis zum Faktor 100 ver 
fälschen. 
Vanadium und Uran zeigen in Meerwasser ein konservatives Verhalten, 
d.h. die Konzentrationen beider Metalle korrelieren mit dem Salzgehalt. 
Bei routinemäßigen Messungen zeigen Vanadium und Uran jedoch eine 
Abweichung von diesem Verhalten. Es wurde vermutet, daß durch den 
Abbau biologischen Materials bei der Lagerung der Meerwasserproben 
die beiden Elemente in Oxidationsstufen reduziert werden, die einer 
Messung nicht mehr zugänglich sind. 
Aufgabe dieser Arbeit ist die Zerstörung der organischen Verbin 
dungen im Meerwasser durch ein Aufschlußverfahren, welches auf 
den Einsatz zusätzlicher Chemikalien verzichtet. Dabei wird die 
Freisetzung organisch gebundener Schwermetalle erwartet, die 
dann zum Gesamtschwermetallgehalt führen sollen. 
Bei der Auswahl des Aufschlußverfahrens sind zwei Faktoren be 
sonders zu berücksichtigen: 
1. die niedrigen Elementkonzentrationen in den Meerwasserproben 
2. die Temperaturempfindlichkeit leichtflüchtiger Organo-Metall- 
Verbindungen
	        
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