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Full text: 2: Hydrographische Untersuchungen im Ostrandstromsystem vor Portugal und Marokko 1991-1992

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Randstrom (Hughes et al., 1974; Tomczak et al., 1980) in der 
Tiefenschicht 500 - 900 m nach Norden fortsetzt. Aber der Nach 
weis fehlte noch. 
Die starke geostrophische Nordströmung am Kontinentalabhang bei 
32° N im September 1991 und 1992 ist eine deutliche Manifesta 
tion der Randströmung in dieser Breitenzone, die durch die 
Ergebnisse von Kurz Zeitmessungen über 3 Tage (Mittelstaedt, 
1989) bestätigt wird. 
Die Position R bei 34,5° N ist bisher die nördlichste Breite, in 
der die nordwestafrikanische, polwärts setzende Randströmung in 
Tiefen zwischen 500 und 800 m beobachtet worden ist. Wegen der 
geringen Entfernung von der Position R zum Iberischen Kontinen 
talabhang gehen wir davon aus, daß der nordwestafrikanische 
Randstrom in der angegebenen Tiefenschicht den Tiefenlinien 
folgend sich weiter nach Norden ausbreitet und schließlich mit 
der iberischen Hangströmung "verschmilzt". Damit wäre die Ver 
bindung zwischen dem afrikanischen und dem europäischen Rand 
strom hergestellt. 
Die großräumigen geostrophischen Strömungsverteilungen im öst 
lichen' Nordatlantik von Reid (1994) unterstützen das Bild einer 
kontinuierlichen Ostrandströmung nach Norden, die von niedrigen 
bis in hohe Breiten reicht. Nach den Darstellungen von Reid 
(1994) ist eine beckenweite, sämtliche Tiefenschichten erfassen 
de, zyklonale Zirkulation im Ostatlantik für die Randströmung 
verantwortlich. 
Unsere Messungen auf der Position R in Bodennähe (1975 m) könn 
ten ebenfalls vom gleichen Trend der großräumigen Tiefenzirkula 
tion erfaßt sein. Doch das Bild wird hier gestört durch die 
verschwindend kleinen mittleren Strömungsgeschwindigkeiten in 
der Schicht des MW und darunter (in ca. 1700 m Tiefe) als Folge 
einer langsamen Wirbelbewegung. Im Mittel erwarten wir am Kon 
tinentalabhang vor Marokko, in Tiefen zwischen 1000 m - 1300 m, 
einen Einschub von Mittelmeerwasser, der sich nach Süden aus 
breitet (Mittelstaedt, 1989). 
Zwischenzeitlich und saisonal bedingt manifestiert sich der 
Unterstrom auch als Oberflächenströmung. Dabei scheint der 
Randstrom-Charakter offenbar nur auf eine schmale Zone zwischen
	        
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