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EBC2mal der Station 319, Abb.4.21. Dieser Schnitt ist von Nord
westen nach Südosten orientiert. Die Strukturen der Minimalströ
mung sind in Abb.4.25 dargestellt. Entsprechend der Hypothese
einer Westverlagerung der Nordströmung in Gebiete westlich von
etwa 12°W, wird keine signifikante Nordkomponente östlich von
10° 44'W deutlich.
Die Abb.4.1b zeigt einen zeitlich zusammengesetzten Schnitt am
Ausgang des Golfes von Cadiz. Der Südteil (St. 193-198) wurde
vier Tage früher vermessen. Die Vertikalprofile der "Verbin
dungsstation" 198/235 zeigen keine wesentlichen Unterschiede
unterhalb einer Tiefe von 40 m. Daher wurden beide Schnitte
zusammengefügt und in Abb.4.26 dargestellt. Im Gebiet um die
Position 35°N, 10°W erscheint bis zu einer Tiefe von 800m eine
Südostströmung mit einer oberflächennahen Kerngeschwindigkeit
von -16 cm/s. Der Strom ist etwa 70 km breit und speist Wasser
in den Golf von Cadiz. In Äbb.4.5. wurde die Zonalströmung
zwischen 32°N und 40°N längs 14°W gezeigt. Zwischen 33°N und
36°N liegt ein Oststrom mit oberflächennahen Kerngeschwindig
keiten von 7 cm/s. Er wird hier als Bestandteil der großmaß-
stäbigen Rezirkulation im Nordostatlantik interpretiert. Wir
vermuten, daß der Einstrom in den Golf von Cadiz die Fortsetzung
der Rezirkulation ist. Da die Minimalmethode die Kerngeschwin
digkeiten reduziert, schlußfolgern wir weiter, daß die Rezirku
lation ihre Kerngeschwindigkeit östlich von 14°W intensiviert.
Zwischen den Stationen 229 und 230 ( 36°N, 9°20'W) und auf der
Station 197 (34°05'N, 10°58'W) tritt eine geringe Nordkomponente
auf. Es ist nicht auszuschließen, daß sich die Westverlagerung
der Nordströmung nördlich von etwa 34°N in eine Ostverlagerung
umwandelt.
Zusammenfassend folgern wir aus den Situationen im September
1991/1992 vor Nordwestmarokko bezüglich einer jahreszeitlich
permanenten Nordströmung:
- Der Stromkern liegt etwa auf 32°N, 11°W und schwächt sich
zwischen 32°N und 33°N in seiner Kerngeschwindigkeit um die
Hälfte ab. Dabei verlagert er sich westwärts von 12°W.