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4.3.3. Strombänder vor Nordwestxnarokko
4.3.3.1. September 1991/ EBC2
Die Abb.4.1a zeigt drei weitere Schnitte senkrecht zum Kontinen
talabhang Nordwestmarokkos. Der nördlichste Schnitt verbindet
die Stationen 307-311 und wurde mit EBC2mO bezeichnet, der
mittere Schnitt (St.312-323) mit EBC2mal und der südlichste mit
EBC2ma2 (St.324-335). Zum Vergleich der Ergebnisse mit dem
"Kiel-Referenzniveau" (Abb.4.8a) und der "Minimalethode" ist der
gekürzte Zonalschnitt EBC2zsc (32°N,9.8°-14°W) in Abb.4.19
nochmals dargestellt. Die Strömungsmuster bleiben prinzipiell
erhalten, nur werden die Kerngeschwindigkeiten bis zu 32% re
duziert. Die "Nullschicht" wird von 1600m Tiefe in Äbb.4.8a auf
etwa 900m Tiefe in Abb.4.19 angehoben. Dadurch wird deutlich,
daß beide Methoden ihre Schwächen haben. Bei der Minimalmethode
ist im wesentlichen nur die Interpretation der Stromfeldstruktu
ren oberhalb der "Nullschicht" sinnvoll. Die darunter liegenden
Muster sind als Ergänzung für den geforderten Minimaltransport
anzusehen. Da es hier um eine qualitative Betrachtung der Strö
mungsmuster geht, scheint die "Minimum-Methode" akzeptabel.
Die Abb.4.19 zeigt auf 10.6°W einen Nordstrom mit einem Kern von
11 cm/s in 100m Tiefe. In Abb.4.20 liegt ein vergleichbarer
Stromkern (11 cm/s) auf der Station 326. Durch die Orientierung
dieses Schnittes folgt die Richtung der geostrophischen Strömung
dem Verlauf des Kontinentalabhanges von Südwest nach Nordost.
Wenn es sich in beiden Fällen um ein kontinuierliches Stromband
handelt, dann hat es sich auf seinem Weg nach Norden auch west
lich verlagert. Noch weiter nördlich verliert der geostrophische
Anteil dieser oberflächennahen Strömung mehr und mehr seine
Intensität. Senkrecht zum Schnitt EBC2mal wird in Abb. 4.21 der
Nordoststrom nur zwischen den Stationen 321-322, im äußersten
Westen des Schnittes, angetroffen. Seine Kerngeschwindigkeit hat
sich im Vergleich zu den Schnitten EBC2ma2 und EBC2zsc annähernd
um den Faktor 5 reduziert. Auf dem nördlichsten Schnitt (EB-
C2ma0) ist in Abb.4.22 unmittelbar über dem Kontinentalabhang
keine geostrophische Nordostströmung vorhanden. Bis zur Tiefe