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Full text: 2: Hydrographische Untersuchungen im Ostrandstromsystem vor Portugal und Marokko 1991-1992

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4.3.2. Strombänder zwischen dem Tejo Plateau und Cap.S.Vincent 
Um der Frage nach zu gehen, wie sich das Mittelmeerwasser (MW) 
vor der südlichen Westküste Portugals ausbreitet, wurde eine 
Schichtdickenanalyse zwischen den potentiellen Dichteflächen 
o x = 27,1 kg/m 3 (200m)und o 7 =27,7 kg/m 3 (1100m) vorgenommen. Sie 
erfaßt im oberen Bereich Niveaus, die nicht direkt vom Wind be 
einflußt sind und im unteren Bereich die Schicht des MW. 
Das Ergebnis ist in Abb.4.16 dargestellt. Wegen der großen meri- 
dionalen Schnittentfernung sind nur Aussagen zur großräumigeren 
Massenfeldstruktur möglich. Es werden keine wirbelartigen Gebil 
de in der Größenordnung des baroklinen Rossby-Radius aufgelöst. 
Großräumige Gradienten mit Nordost-Südwest-Richtung, angezeigt 
durch positive Anomalien im Nordosten und negative Anomalien im 
Südwesten, bestimmen das Bild . Daraus resultiert für die Aus 
breitung des MW eine generelle Richtung von Südosten nach Nord 
westen. Der Ausgangsort liegt vor Cap. S. Vincent (37°N). West 
lich von etwa 10°W wird eine Aufspaltung in zwei "Strombänder" 
mit kräftiger Westkomponente deutlich. Der südliche Zweig liegt 
zwischen 37°N und 38°N während sich der nördliche Zweig westlich 
des Tejo Plateaus (39°N bis 40°N) befindet. 
Der Vergleich mit der Bodentopographie in Abb.3.2 läßt vermuten, 
daß diese Aufspaltung topographisch bedingt ist. 
Mit Kerngeschwindigkeiten über 11 cm/s ist in Tiefen zwischen 
600m und 1200m westlich von Cap.S.Vincent (z4: 37°N, 9,6°W) ein 
Nordstrom ausgeprägt (Abb.4.17d). Sein Kern erstreckt sich zonal 
etwa über 50km und ist damit doppelt so breit wie der mittlere 
Rossby Radius. Er erhält nach Abb.4.17 mit zunehmender Breite 
eine verstärkte Westkomponente. Auf dem Schnitt z4 ist ein 
zweiter Nordstrom mit seinem Kern von der Oberfläche bis 200m 
Tiefe westlich von 11°W erkennbar. 
Auf 38°N scheint in Abb.4.17c der tiefere Stromkern unter dem 
Einfluß der Schelfgeometrie um 1° nach Westen verlagert zu sein. 
Hier liegt er in Tiefen zwischen 600m und 800m, d.h. er steigt 
auf seinem Weg nach Norden in flachere Schichten auf um nach 
Abb. 4.17 (a,b) zwischen 38°N und 39°N wieder auf Tiefen zwi 
schen 800m und 1200m abzusinken.
	        
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